Reifenmontage/wdk-Zertifizierung Handlungsbedarf bei Nutzfahrzeugreifen

Von Dipl.-Ing. (FH) Kfz-Technik Peter Diehl Lesedauer: 4 min

Lkw-Niederquerschnittsreifen fallen verstärkt mit Montageschäden auf, sagt der Sachverständige Michael Immler und fordert eine zu UHP- und Runflat-Reifen vergleichbare Zertifizierung. Für Pkw-Reifen-Montiermaschinen existiert indes eine zweite Zertifizierungsstelle.

Riss im Wulstbereich eines Lkw-Niederquerschnittsreifens, verursacht durch Überlastung während der Montage – vergleichbare Schäden zeigten sich vor eineinhalb Jahrzehnten an UHP-, Runflat- und Offroad-Reifen von Pkw.
Riss im Wulstbereich eines Lkw-Niederquerschnittsreifens, verursacht durch Überlastung während der Montage – vergleichbare Schäden zeigten sich vor eineinhalb Jahrzehnten an UHP-, Runflat- und Offroad-Reifen von Pkw.
(Bild: Michael Immler)

Geschichte wiederholt sich – offenbar gilt das auch für die Geschichte des Kfz-Service. Denn derzeit zeigen sich bei Lkw-Niederquerschnittsreifen die gleichen Montageschäden wie vor gut eineinhalb Jahrzehnten bei UHP-, Runflat- und Offroad-Reifen von Pkw. Wird die deshalb damals erarbeitete wdk-Zertifizierung von Monteuren und Montiermaschinen demnächst auf den Lkw-Bereich erweitert?

Der Reihe nach. Den Begriff wdk-Zertifizierung kennt man seit 2007 im Zusammenhang mit Pkw-Reifen. Darunter ist zum einen die zertifizierte Weiterbildung von Werkstattprofis hinsichtlich der Montage sogenannter UHP-, Runflat- und Offroad-Reifen und zum anderen die diesbezügliche Tauglichkeit von Montiermaschinen zu verstehen. Erarbeitet wurden beide Zertifizierungen vom damaligen Arbeitskreis Reifenmontage, dem der namensgebende Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk), der Bundesverband Reifen- und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), die Staatliche Materialprüfungsanstalt Darmstadt (MPA), die Überwachungsorganisationen Dekra und TÜV Süd, die Stahlgruber-Stiftung sowie mehrere Werkstattausrüster, Automobil-, Reifen- und Räderhersteller angehörten.