Die Geschichte der S-Klasse
Sie bilden seit jeher den Schwerpunkt des Lieferprogramms der Marke Mercedes-Benz: Fahrzeuge mit und auch ohne das berühmte „S“. 1972 taufte man sie offiziell „S-Klasse“.
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Die S-Klasse von Mercedes-Benz verfügt über eine lange Tradition, die zurückreicht bis zu den Anfängen der Marke zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schon lange vor der offiziellen Bezeichnung S-Klasse bilden Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse den Schwerpunkt des Lieferprogramms der Stuttgarter Marke, bei der vor allem Luxus, Komfort und Sicherheit im Vordergrund steht. Das Topmodell von Mercedes-Benz verstehe sich dank moderner Technik, hohem Komfort und ausgeklügelten Sicherheitssystemen in jeder Generation als Vorreiter für die Automobilentwicklung, sagt der Stuttgarter Autobauer nicht ohne Stolz. Viele Technikmerkmale, die Mercedes-Benz in der S-Klasse erstmals in einem Serienautomobil anbot, seien in der Folge auch von anderen Automobilherstellern aufgegriffen worden. Seit 1951, als die Produktion von Oberklasse-Limousinen zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgenommen wurde, hat Mercedes-Benz weltweit mehr als 3,5 Millionen Limousinen der Luxusklasse verkauft.
Vom W 187 zum „Ponton-Mercedes“ (1951 bis 1959)
In der Nachkriegszeit beginnt die direkte Ahnenreihe der S-Klasse mit dem Typ 220 (W 187) 1951. 1954 folgt ein grundlegend neues Modell mit der gleichen Typenbezeichnung. Dieser neue Typ 220, intern auch 220 a (W 180) genannt, ist das erste Mercedes-Benz-Sechszylindermodell in selbsttragender Bauweise. Mit dem überarbeiteten, leistungsstärkeren Typ 220 S hält 1956 der Buchstabe „S“ dauerhaft Einzug in die Nomenklatur der Mercedes-Benz-Oberklasse und unterstreicht den Sonderklasse-Status des Ponton-Sechszylinders. 1958 debütiert der 220 SE (W 128) und damit eine weitere, dank Benzineinspritzung noch leistungsstärkere Variante des Oberklassemodells. Wie bei der ein Jahr zuvor eingeführten Repräsentationslimousine vom Typ 300 d (W 189) ist die leistungs- und effizienzsteigernde Technologie als Saugrohreinspritzung ausgeführt.
Der „Adenauer-Mercedes“ (1951 bis 1962)
Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt Mercedes-Benz das Segment der automobilen Spitzenklasse erneut. Der Typ 300 (W 186) debütiert 1951 zusammen mit dem Typ 220 auf der ersten Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main. Bei seinem Erscheinen ist das neue Topmodell von Mercedes-Benz mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h das schnellste deutsche Serienfahrzeug. Zugleich ist der „Dreihunderter“ das erste Repräsentationsfahrzeug der deutschen Nachkriegsproduktion. Bundeskanzler Konrad Adenauer erhält noch im Dezember 1951 eines der ersten Exemplare als Dienstwagen und lässt sich fortan nur noch im Typ 300 chauffieren. Folgerichtig wird das Topmodell im Volksmund „Adenauer-Mercedes“ genannt. 1957 wird der Typ 300 grundlegend überarbeitet und erhält die interne Bezeichnung 300 d (W 189). Das „d“ steht dabei für die vierte Ausführung (nach 300, 300 b und 300 c). Für eine höhere Motorleistung sorgt die Benzineinspritzung, die erstmals nicht mehr als Direkteinspritzung, sondern als Saugrohreinspritzung ausgeführt ist. Der längere Radstand und die geräumigere Karosserie erhöhen den Komfort ebenso wie die auf Wunsch erhältliche Servolenkung oder die Klimaanlage. Die Klimaanlage, damals noch als „Kühlanlage“ bezeichnet, schlägt mit einem Aufpreis von 3.500 DM zu Buche – ein VW Käfer kostet Ende der 1950er-Jahre kaum mehr.
Von der „Heckflosse“ zur Hochleistungslimousine (1959 bis 1972)
Die 1959 eingeführten „Heckflossen“-Modelle 220, 220 S und 220 SE (W 111) erhielten ihren Beinamen nach den dezenten Heckflossen, welche die hinteren Kotflügel zieren und die wegen ihrer Funktion als Einparkhilfe offiziell „Peilstege“ genannt werden. Die neue Oberklasse-Generation verfügt über eine von Béla Barényi erdachte Sicherheitskarosserie mit Knautschzone, die erstmals in einem Serienautomobil umgesetzt wird. Das 1961 präsentierte Topmodell der Modellreihe, der 300 SE (W 112), ist serienmäßig mit Luftfederung und dem neu entwickelten Automatikgetriebe von Mercedes-Benz ausgerüstet und begründet 1963 in der längeren Ausführung eine Tradition in den Oberklasse-Limousinen von Mercedes-Benz: Der zehn Zentimeter längere Radstand ermöglicht den Fondpassagieren ein deutliches Plus an Beinfreiheit und Reisekomfort. 1965 lösen die Limousinen der Baureihe 108 und 109 die sogenannte „Heckflosse“ ab. Ein besonderes Highlight ist der 1968 präsentierte 300 SEL 6.3. Das neue Topmodell der Baureihe verfügt über den leistungsstarken V8-Motor der Highend-Limousine Mercedes-Benz 600 und bietet neben hohem Komfort und luxuriöser Ausstattung Fahrleistungen auf Sportwagenniveau.
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