Chevrolet Die nächste Corvette ist im Anflug

Von ampnet |

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Sportwagen-Freunde können sich auf Modell-Zuwachs freuen. Chevrolet bringt die Neuauflage der Corvette auf den europäischen Markt. Puristen werden mit der Neuinterpretation fremdeln. Doch die Fahrleistungen sind überzeugend.

Chevrolet bringt die achte Generation der Corvette in Europa auf den Markt. Einiges ist dieses Mal anders.
Chevrolet bringt die achte Generation der Corvette in Europa auf den Markt. Einiges ist dieses Mal anders.
(Bild: ampnet)

Es war ein absoluter Kulturschock für die Szene, als vor zwei Jahren endgültig klar wurde, dass die legendäre Corvette von Chevrolet auf eine Mittelmotor-Plattform wechseln würde. Vom klassischen Frontmotor-Boliden mit langer Haube zum rennsportlichen Konzept mit zentral angeordneter Maschine: Radikaler kann ein Konzeptwechsel nicht ausfallen. Und noch etwas ist neu: Erstmals in der 67-jährigen Geschichte gibt es die Corvette auch als Rechtslenker.

Im Oktober wird die achte Generation wohl verfügbar sein. Laut GM Europe wird das Auto „in der zweiten Jahreshälfte 2021 bei den europäischen Händlern eintreffen“. Käufer haben zunächst die Wahl zwischen 16 „Launch Edition“-Modellen – jeweils acht Coupé- und Cabrio-Varianten in den voraussichtlich beliebtesten Farb- und Ausstattungskombinationen. Die Preise beginnen bei 99.000 Euro, das Cabrio kostet 7.000 Euro Aufschlag.

Corvette Stingray: Cabrio mit Mittelmotor
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Die Autos für Europa sind serienmäßig mit dem Z51-Performance-Package ausgerüstet. Es beinhaltet eine Radaufhängung mit manuell einstellbaren Federtellern, ein Brembo-Bremssystem mit vergrößerten Scheibendurchmessern und vorderen Kühllufteinlässen, ein elektronisches Sperrdifferenzial, eine kürzere Achsübersetzung, eine Performance-Abgasanlage und ein Aerodynamikpaket für höhere Fahrstabilität sowie Michelin-Sportbereifung.

Auch die Innenausstattung liegt über der des Einstiegsmodells für den US-Markt. So sind Features wie ein Leistungsdatenschreiber, Head-up-Display und Navigationssystem, eine Bose-Soundanlage mit 14 Lautsprechern, ein kamerabasierter Rückspiegel sowie beheizte und belüftete Sitze Standard. Diese Variante wird ab Anfang nächsten Jahres verfügbar sein. Die ab Oktober erhältlichen Launch-Modelle verfügen über die höchste Ausstattungsstufe und Carbon-Flash-Außendetails.

Drei Dachvarianten

Generell gibt es die Chevrolet Corvette Stingray, wie das Modell offiziell heißt, mit drei Dachvarianten: Schon das Einstiegs-Coupé verfügt über einen herausnehmbaren Targa-Einsatz. Als Alternative gibt es ein transparentes, abgetöntes Targa-Modul. Die dritte Variante ist das Cabriolet, das über ein elektrisch versenkbares Hardtop verfügt.

Das Cabriolet besitzt mehrere Vorzüge: Während das Targa-Modul bei der regulären Corvette nur im Stand abgenommen und verstaut werden kann, kann das Cabriodach per Tastendruck bei bis zu 50 km/h geöffnet oder geschlossen werden. Zudem lässt sch die kleine Glasheckscheibe elektrisch ansteuern: Bei offenem Dach dient sie als Windschott, bei geschlossenem Verdeck lässt sie sich absenken, um die Ventilation zu verbessern und den V8 akustisch noch besser zur Geltung kommen zu lassen. Übrigens wiegt die Cabrio-Variante nur 35 Kilogramm mehr als das leichte Targa-Coupé.

Direkt hinter den Passagieren sitzt nämlich der legendäre 6,2-Liter-V8-Saugmotor, der einzige V8-Saugmotors seiner Klasse. In der US-Variante mit Sportauspuff leistet er stolze 369 kW / 502 PS. In Deutschland werden es immer noch 345 kW / 475 PS sein, die bei 6.450 Umdrehungen in der Minute und damit knapp unterhalb der Drehzahlgrenze erzeugt werden. Das maximale Drehmoment von satten 613 Newtonmetern liegt bei 4.500 U/min an.

Spritziger Sprinter

Die Fahrleistungen der neuen Corvette liegen auf sehr hohem Niveau: Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert in der Europa-Version ganze 3,5 Sekunden, die Spitze liegt bei 296 km/h. Die US-Variante liegt sogar noch marginal besser. Im US-Zyklus verbraucht die Corvette 12,4 Liter Sprit pro 100 Kilometer, bei ruhiger Gangart ist es uns jedoch sogar gelungen, auf rund neun Liter zu kommen.

Eine Handschaltung gibt es leider nicht mehr; die Beschwerden der traditionsbewussten Kundschaft darüber sind nicht verstummt, auch wenn sich die Sieben-Gang-Box des Vorgängers in der Bedienung keineswegs durch besondere Grazie auszeichnete.

Die Kofferräume vorn und hinten sind mit zusammen 357 Litern üppig bemessen, die Hi-Fi-Anlage und das Telematiksystem erfüllen gehobene Ansprüche. Noch nie war eine Corvette so gut verarbeitet, der Stil im Cockpit ist futuristisch, die Klimatisierung lässt sich über eine schmale Schalterleiste anpassen.

Die hecklastige Gewichtsverteilung von 60:40 sorgt für hervorragende Traktion, die Michelin-Pilot-Sport-4S-Reifen brillieren auf trockener und nasser Straße. Die von Brembo zugelieferte Bremsanlage, die sich im Ansprechcharakter einstellen lässt, beißt kraftvoll zu, lässt sich aber gleichzeitig hervorragend modulieren.

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Der eingangs erwähnte Kulturschock, so viel steht fest, hat die bislang beste Corvette hervorgebracht. Ein Problem gibt es trotzdem: Noch immer fremdeln nicht nur Traditionalisten mit dem als juvenil empfundenen, sehr aggressiven Design. Aber das ist Geschmacksache. Tatsache ist hingegen: Die Corvette ist zum echten Supersportwagen geworden. Und unter ihnen ist sie mit Abstand das beste Angebot.

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