Diese Autos haben Geschichte geschrieben

Von sp-x

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In seiner über 130-jährigen Geschichte hat das Automobil tausende brave, funktionale, aber auch schräge Typen hervorgebracht. Doch nur einigen wenigen gebührt dabei besondere Ehre.

Der Renault Espace sorgte für den Durchbruch des Van-Segments.
Der Renault Espace sorgte für den Durchbruch des Van-Segments.
(Bild: Renault)

Wie eigentlich alle bahnbrechenden Erfindungen ist auch das Automobil nicht aus dem Nichts entstanden. Entsprechend gibt es viele Ursprünge, dennoch sehen viele in dem Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 aus dem Jahr 1886 das Urmeter des heutigen Autos mit Verbrennungsmotor. Eigentlich war das Dreirad im Kern eine Kutsche, doch statt von Pferden wurde es von einer Kolbenmaschine angetrieben. Der Einzylinder mit gut einem Liter Hubraum schaffte nicht einmal eine Pferdestärke, dennoch war das Leichtbaugefährt mit bis zu 16 km/h deutlich schneller als Fußgänger. Auch die Reichweite war für damalige Zeiten stattlich: Fünf Liter Ligroin aus der Apotheke reichten für rund 50 Kilometer.

Der Motorwagen Nummer 1 blieb dennoch ein Einzelstück, die Nummer 2 lief auch nicht so recht. Erst als Bertha Benz auf der Nummer 3 bei einer Spritztour nach Pforzheim erfolgreich die erste Langstreckenfahrt der Automobilgeschichte absolvierte, nahm die Idee langsam Fahrt auf. Ein automobilhistorischer Meilenstein, dem weitere folgen sollten.

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Bis das Automobil zum Massenphänomen wurde, dauerte es nicht mehr lange. Als wichtigster Schritt zur Volksmobilisierung gilt die Umstellung auf Fließbandproduktion, die Henry Ford 1913 mit dem Model T in den USA erfolgreich einführte. Durch die perfektionierte Massenfertigung kam die „Tin Lizzy“ (zu Deutsch: Blechliesel) zu erschwinglichen Preisen auf den Markt und eroberte millionenfach erst Amerika, später andere Kontinente. In den folgenden Jahrzehnten stellten alle größeren Autohersteller auf diese revolutionäre Produktionstechnik um. Heute ist der Autobau ohne das Fließbandprinzip nicht mehr vorstellbar.

In Deutschland setzte sich die Produktion am Band erst später durch, doch auch sie ermöglichte dann eine Mobilisierung der Massen. Der 1938 vorgestellte Käfer wurde dieser erste echte Volkswagen in Deutschland, allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Arbeiter fuhren fortan mit ihm zum Werkstor, Generaldirektoren in die Oper, Hippies bemalten ihn bunt und auch im Kino machte er von „Dudu“ bis „Herbie“ Karriere. Nicht einmal das Model T konnte für sich in Anspruch nehmen, so viele Menschen klassenübergreifend bewegt zu haben, wie der knapp 22 Millionen Mal verkaufte Geniestreich des Ferdinand Porsche.

1936: Der erste Diesel

Zwei Jahre vor der Präsentation des Käfers, 1936, ging der erste Diesel-Pkw alias Mercedes-Benz 260 D in Serie. Angetrieben wurde die Limousine von einem Viertakt-Selbstzünder mit Vorkammereinspritzung und moderaten 45 PS Nennleistung bei 3.000 Umdrehungen. Der maximal 90 km/h schnelle Sternträger war ein Auto der Vernunft, der mit Effizienz und Zuverlässigkeit punktete. Entsprechend machte das Modell in der Anfangszeit vor allem als Taxi Karriere.

Auch wenn der Diesel über Jahrzehnte als träge, laut und dreckig verrufen war, legte er in vielen Autonationen vor allem dank der Einführung der Turbotechnik eine steile Karriere hin. So lag in Deutschland die Dieselquote bei Pkw 2007 bei fast 50 Prozent. Allerdings verdichten sich in der jüngeren Vergangenheit die Anzeichen, vor allem getrieben durch den Dieselskandal, für ein mögliches Ende dieser Motorvariante, zumindest im Pkw-Bereich.

Ein anderer Meilenstein erblickte 1934 in Frankreich das Licht der Welt und blieb bis 1957 in Produktion: der Citroen Traction Avant. Einige für die damalige Zeit revolutionäre Techniken, die heute Standard im Fahrzeugbau sind, bündelten sich in diesem Modell. So gilt der Franzose als einer der ersten Autos mit selbsttragender Karosserie.

Seiner Zeit voraus war der Viertürer unter anderem beim Fahrwerk, denn tiefer Schwerpunkt, eine gute Lastverteilung und Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern bei den angetriebenen Vorderrädern konnten ein zu damaliger Zeit hohes Maß an Komfort und Agilität gewährleisten. Dank seiner Fahreigenschaften erfreute sich der Traction Avant der Legende nach auch als Fluchtauto bei Gangstern großer Beliebtheit. Ob Mythos oder Wahrheit: In vielen Filmen wurde der Citroen als Auto der Bösewichte gezeigt.

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