3. Sächsische Meisterclassic Ein bisschen Rennatmosphäre und knifflige Fahrprüfungen
Bei der dritten Sächsischen Meisterclassic gingen 90 Teams in Young- und Oldtimern an den Start. Weil die Rallye durchs Vogtland und Erzgebirge am ersten Juni-Wochenende ein Erfolg war, will die Kfz-Innung Sachsen-West sie 2024 erneut organisieren.

Am ersten Juni-Wochenende hat die Kfz-Innung Sachsen-West zum dritten Mal die Startfahne für die Sächsische Meisterclassic geschwenkt. 90 Teams machten sich vom sächsischen Meerane aus auf die insgesamt 320 Kilometer lange Tour durch das sächsische Vogtland und durchs Erzgebirge.
Zur Mittagspause wurde der Kurpark von Bad Elster angefahren. Höhepunkte der Tour waren die Wertungsprüfungen auf dem Sachsenring, „an der steilen Wand“ in Meerane und am Zielort in Limbach-Oberfrohna. Die Siegerehrung fand schließlich im dortigen Tierpark statt.
An der Sächsischen Meisterclassic teilnehmen konnten Fahrzeuge, die vor dem 31. Dezember 1991 zugelassen worden sind und der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Für Fahrer und Beifahrer war die Oldtimertour alles andere als eine einfache Spazierfahrt.
Mit offenen Augen durchs Sachsenland
Schließlich galt es, die Augen offen zu halten, um den Weg laut Roadbook zu finden. Unterwegs war nicht nur nach „verschlüsselten“ Angaben für den weiteren Weg zu suchen – es mussten auch Bilder an der Strecke wiedererkannt und dokumentiert werden. Außerdem galt es, Scherzfragen zu Gebäuden und Gegebenheiten entlang der Strecke zu beantworten. Alle Punkte waren vom Auto aus in Fahrtrichtung zu sehen. Niemand brauchte sich also den Hals zu verrenken, aber aufmerksam mussten die Teams schon sein.
Auch fahrtechnisch wurden die Teams gefordert. Vorwärts an die Hauswand fahren und dann in einem Zug drehen, um dann rückwärts auf möglichst genau einen Meter an die Wand heranzufahren, war beispielsweise eine Aufgabe. Der Beifahrer durfte dazu nicht das Auto verlassen, um dem Fahrer von außen zu helfen. An anderer Stelle mussten die Teilnehmer innerhalb von 30 Sekunden im Slalom um Reifenstapel fahren.
Zu den Höhepunkten der Fahrprüfungen gehörte die Fahrt über den Sachsenring in Oberlungwitz. In fünf Runden galt es über den 3,86 Kilometer langen Kurs zu fahren – Rennatmosphäre zu schnuppern, aber auch Leistung zu zeigen.
Die erste Runde diente der Erkundung, die zweite, um eine Zeit vorzulegen, die dann in der dritten bestätigt und in der vierten Runde um 15 Sekunden unterboten werden sollte. Die fünfte Runde diente nur der Ausfahrt.
Positive Rückmeldungen
Sehr zufrieden zeigte sich der Innungsvorstand und Organisator der Rallye, die Städte seien sehr kooperativ gewesen. In Meerane wurde die Straße „An der steilen Wand“ (bis zu zwölf Prozent Gefälle) für die Sonderprüfung „Rollen lassen“ abgesperrt. Die Teams sollten ihr Fahrzeug rollen lassen und dabei im Slalom um Pylonen fahren. Sie hatten dafür 45 Sekunden Zeit. Außerdem durften sie nicht vorher stehen bleiben, was gar nicht so einfach war, da es am Ende der Straße wieder bergauf ging.
Die Tour verlangte den Teams einiges ab. Entschädigt wurden sie durch den Applaus der vielen Zuschauer an der Strecke und bei der Zieleinfahrt in Limbach-Oberfohna.
Die meisten Klassikfahrzeuge stammten aus den Achtzigerjahren. Wie zum Beispiel der Golf GTI oder der Audi Urquattro. Die Siebzigerjahre waren unter anderem durch den Mercedes-Benz W 108 oder den Porsche 911 SC Targa dabei. Die Sechziger zeigten sich unter anderem mit dem VW T2a oder dem Ford Mustang. Weit dahinter folgten die wilden Fünfziger mit dem MG TD oder dem Chevrolet Bel Air.
Die ursprünglichen Oldtimer aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren waren hingegen spärlich vertreten. Aber sie sorgten für entsprechenden Flair und besonderen Applaus entlang der Strecke. Dazu zählten ein Adler Triumpf Junior (1936), ein Packard Straight Eight Golfers (1929) und ein Maserati 6C 34 Biposto von 1934.
Auch während der Pausen und zur Drivers Night am Samstag herrschte eine ausgelassene Stimmung. Obermeister Michael Schneider will auch genau das mit der Tour erreichen: ein positives Bild des Automobils in der Öffentlichkeit, eine gute Stimmung und viel Freude mit den rollenden Schmuckstücken.
Weil auch die dritte Auflage der Sächsischen Meisterclassic als Erfolg bei den Teams und Zuschauern verbucht werden konnte, will die Innung Sachsen-West auch 2024 wieder eine Rallye ausrichten. Der Termin steht bereits: Die Sächsische Meisterclassic 2024 findet an Pfingsten (17. bis 19. Mai) statt.
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