Ein kurzer Weg vom Azubi zum Meister
Kfz-Innung München Oberbayern startet Ausbildungsprojekt "Abi & Auto"
25.09.2009 | Redakteur: Dipl.-Ing. Edgar Schmidt
Bei „Abi & Auto“ haben 16 Abiturienten die Möglichkeit, die Karriereleiter vom Azubi bis zur Meisterprüfung innerhalb einer verkürzten Zeitspanne empor zu steigen. Ziel des neuen Projektes ist es, besonders leistungsstarke Schulabgänger kompakt und intensiv mit den Karrieremöglichkeiten, die das Kfz-Handwerk bietet, vertraut zu machen.
Die Kfz-Innung München-Oberbayern startete das Projekt „Abi & Auto“ am 24. September gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, der Berufsschule Landsberg.
Die Innung sieht das Kfz-Handwerk vor der Herausforderung, laufend qualifizierte Fachkräfte im Kfz-Gewerbe auszubilden. „Wir sind sehr froh, dass sich unsere Kooperationspartner für unser Projekt begeistern konnten“, erläuterte Hans Medele Obermeister der Kfz-Innung München-Oberbayern und Initiator des Projekts. „Die Berufsschule Landsberg am Lech hat eine eigene besondere Fachklasse eingerichtet. Dies ist wichtig, da der Unterricht für die Zielgruppe spezifisch angepasst wird.“
Eigene Fachklassen
Durch die besondere Betreuung in der Fachklasse sollen die Projektteilnehmer schon nach kurzer Zeit anspruchsvolle Aufgaben in den Kfz-Betrieben bearbeiten.
Um in einem zunehmend härteren Wettbewerb auch in Zukunft zu bestehen, braucht das Kfz-Gewerbe kluge Köpfe, die ihren Weg gehen und verantwortungsvolle Tätigkeiten suchen“, ergänzt Medele. „Unsere Betriebe können mit diesem Projekt in sehr kurzer Zeit qualifiziertes Personal ausbilden.“
Nach seiner Aussage haben sowohl Schulabgänger als auch Ausbildungsunternehmen das Projekt sehr positiv angenommen. Deshalb geht er davon aus, dass sich auch in den kommenden Ausbildungsjahren viele Ausbildungsbetriebe an dem Projekt beteiligen.
Bewerber aus ganz Bayern möglich
Das bayerische Kultusministerium unterstützt das Projekt „Abi & Auto“, indem es Auszubildenden aus ganz Bayern ermöglicht, sich als Gastschüler an der Berufsschule Landsberg am Lech einzuschreiben. Während der Blockunterrichtsphasen können die Teilnehmer auf Wunsch in einem Landsberger Internat wohnen, so dass auch Abiturienten aus entfernteren Regionen an dem Projekt teilnehmen können.
Die Ausbildung im Rahmen von „Abi & Auto“ dauert insgesamt 3 Jahre. Die Teilnehmer durchlaufen eine auf 2,5 Jahre verkürzte Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Ab dem dritten Ausbildungsjahr erwerben sie dann schon ausbildungsbegleitend die notwendigen betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnisse für ihre Meisterprüfung. Dadurch können sie bereits ein halbes Jahr nach der Gesellenprüfung die Prüfung zum staatlich anerkannten geprüften Kfz-Servicetechniker ablegen.
„Wenn die Teilnehmer die Prüfungen des Projekts bestehen, können sie anschließend durch den Besuch des kfz-theoretischen Teils des Meisterkurses in kurzer Zeit den Meistertitel im Kfz-Technikerhandwerk erwerben“, sagt Johannes Lock, Berufsbildungsreferent der Kfz-Innung München-Oberbayern. Um am Projekt teilnehmen zu können, müssen Auszubildende die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife besitzen.
Kosten
Für den Ausbildungsbetrieb ergeben sich laut der Kfz-Innung während der Ausbildungszeit alle normalen ausbildungsrelevanten Kosten, wie zum Beispiel: Registrierungsgebühr des Ausbildungsvertrags, Ausbildungsvergütung, Kursgebühren für überbetriebliche Unterweisungen, Gesellenprüfungsgebühren und ggf. Internatkosten für den Berufsschulunterricht in Landsberg.
Während der Qualifizierungsphase erhält der Projektteilnehmer eine angemessene betriebliche Vergütung.
Für die Projektteilnehmer entstehen folgende Kosten, die nach Absprache aber auch von den Ausbildungsbetrieb übernommen werden können:
Kursgebühr Teil III + IV des Meisterkurses: 1.330 Euro
Kursgebühr Kfz-Servicetechniker: 1.070 Euro
Prüfungsgebühren: 596 Euro
Der Kfz-Innung München-Oberbayern gewährt den Teilnehmern jeweils einen Zuschuss von 500 Euro.
Kfz-Betriebe, die sich ebenfalls für die Ausbildung im Rahmen des Projektes interessieren können sich über die Homepage des Projektes, www.abi-und-auto.de, an den Berufsbildungsreferenten der Innung, Johannes Lock, wenden.

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