Restwert-Prognose Gebrauchtwagenpreise erreichen Rekordwert

Von Yvonne Simon Lesedauer: 4 min

Der Gipfel der Gebrauchtwagenpreise ist erreicht. Experten sind sich einig: Weitere Steigerungen würden die Kaufkraft der Kunden sprengen. Auch wenn das Angebot knapp bleibt, dürften die Preise leicht sinken.

Die Gebrauchtwagenpreise haben neue Höhen erreicht – 
die Grenzen der Kaufkraft sind erreicht.
Die Gebrauchtwagenpreise haben neue Höhen erreicht – 
die Grenzen der Kaufkraft sind erreicht.
(Bild: Simon – »kfz-betrieb«)

Die Entwicklung der Fahrzeugpreise kannte zuletzt nur eine Richtung: steil nach oben. Kunden zahlten im vergangenen Jahr im Schnitt 18.800 Euro für ihren Gebrauchten, das ist ein Anstieg von 3.060 Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie die Deutsche Automobil Treuhand für den DAT-Report 2023 ermittelte. Bedingt waren die hohen Preise vor allem durch das geringe Angebot. Und auch jetzt fehlt noch Ware. Werden die Preise also weiter klettern? „Das ist schwer vorstellbar“, kommentiert Martin Weiss, Leiter Fahrzeugbewertung bei der DAT. Mittlerweile haben die Anschaffungskosten für Autos die Grenzen der Kaufkraft erreicht und teils überschritten. „Die Menschen haben gerade andere Sorgen als ein neues Auto, beispielsweise die Energiekosten. Der Euro sitzt nicht mehr so locker“, schildert Weiss.

Das macht sich auch im Handel bemerkbar. Die Marktbeobachter der DAT registrieren bereits steigende Standtage. Im Januar 2023 warteten gebrauchte Benziner im Schnitt 86 Tage und Selbstzünder 89 Tage auf einen neuen Besitzer. Erste Fahrzeuge würden wieder mit geringen Nachlässen verkauft. Das könnte 2023 so weiter gehen. Weiss rechnet mit „stabilen bis leicht sinkenden Preisen“, schränkt aber ein: „Ein Rückgang auf Vorkrisenniveau ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.“