Gefahren: Mercedes-Benz Citan
Ein Schwabe aus Frankreich: Mit dem neuen Mercedes-Benz Citan greift der Hersteller auf das Know-how des Kooperationspartners Renault zurück und bläst zum Sturm auf das Segment der City-Vans.
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Europa bekommt einen neuen Stadtlieferwagen. Mercedes-Benz schickt sich an, zum Full-line-Anbieter aufzusteigen und die Lücke unterhalb des Vito zu füllen: Am 1. September ist Verkaufsstart des Citan – Publikumspremiere feiert der kleine Transporter bei der Nutzfahrzeug-IAA 2012 in Hannover.
„Der Citan ist ein Mercedes.“ Normalerweise sind Worte wie diese von Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, als selbstverständlich anzusehen, sobald ein Hersteller ein neues Modell auf den Markt bringt. In Sachen Citan haftet diesem Hinweis fast etwas Rechtfertigendes an, baut Mercedes seinen neuen Transporter doch in Kooperation mit Renault auf der Basis des Kangoo. „Unsere Kunden haben ein Auto wie den Citan gefordert. Diesen Wünschen kommen wir jetzt nach und greifen auf einen Partner zurück, der über ein großes Know-how in diesem Segment verfügt“, sagte Mornhinweg anlässlich der internationalen Fahrvorstellung.
Einmal hinters Steuer geklemmt, mag man den Worten des Mercedes-Vans-Chefs glauben. Im Interieur erinnert wenig an den französischen Bruder: Hochwertig anmutende Materialien, USB-Anschluss am Radio, viele Ablagefächer (bis zu 77 Liter Stauraum) und Fünf-Gang-Getriebe (2013 kommt der Benziner mit sechs Gängen) fallen als erstes auf. Im Fahrbetrieb kommen noch die Start-Stopp-Automatik hinzu sowie ein Hinweis im Display auf ein effizientes Schaltverhalten und ein Schaltknüppel, der genau weiß, wo die Gänge sind. Dass im Pressefahrzeug der Dachhimmel ausgefranst ist, mag dem Umstand des Vorserienmodells geschuldet sein.
Assistenzsystem erkennt Beladungszustand
Den Ernstfall ließ Mercedes seine Testfahrer auf einer abgesperrten Strecke testen: Slalom, Ausweichmanöver und Vollbremsungen standen auf dem Programm. Dank dem Stabilitätsprogramm „Adaptive ESP“, das den Beladungszustand des Fahrzeugs mit berücksichtigt, meistert der Citan auch diese Aufgaben, unterstützt durch ABS, elektronische Bremskraftverteilung EBV, Motorschleppmomentregelung MSR, die Über- und Untersteuerungskontrolle VDC (Vehicle Dynamic Control) sowie das Traktionssystem TCS (Traction Control System). Weitere technische Informationen finden sich in der Bildergalerie und dem Kastentext.
Beide Seiten lernen aus der Kooperation
Um den eigenen Premiumansprüchen zu genügen, hat Mercedes das Fahrwerk optimiert und zahlreiche Sicherheitssysteme verbaut. „Der Citan entsteht im selben Werk wie der Kangoo. Renault hat von unseren Qualitätsvorstellungen gelernt und profitiert. Nur wenn beide Seiten ihre Vorteile aus der Zusammenarbeit ziehen, macht so eine Partnerschaft Sinn“, erklärte Mornhinweg. Bereits Anfang des Jahres hieß es, dass sich Fahrzeuge, die sich in diesen Stückzahlen bewegen, nur in Kooperation mit anderen Herstellern finanziell lohnen.
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