Gefahren: Toyota Corolla – Schluss mit langweilig

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Den Hybridmix schätzt Toyota beim Corolla auf 84 Prozent, die höchsten Verkaufschancen (45 Prozent) traut der Importeur dabei dem stärken Hybriden zu. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass Toyota als Alternative lediglich einen konventionellen Antrieb anbietet: einen 85 kW/114 PS starken 1,2-Liter-Turbobenziner.

Neu entwickelter Innenraum

Der komplett neu gestaltete Corolla-Innenraum punktet im Vergleich zum Auris ebenfalls ganz klar: Die auffallend dick und recht weich gepolsterten, neu konstruierten Frontsitze sorgen auch auf Langstrecken für einen hohen Sitzkomfort. Statt dem gewohnten Hartplastik gibt es jede Menge Soft-Touch-Materialien: Das geschwungene Armaturenbrett ist mit synthetischem Leder bezogen - samt kontrastrierenden Nähten. Dazu gesellen sich dezent platzierte Bedienelemente. Lediglich das den höheren Ausstattungen vorbehaltene acht Zoll große und in Klavierlack eingefasste Navigationssystem wirkt bei so viel Designharmonie ein wenig wie ein aufgesetzter Fremdkörper. Der Rundumblick ist unter anderem dank der schmalen A-Säule und der flachen Motorhaube gut. Auch die C-Säule ist im Vergleich zu manch einem coupéhaften Wettbewerbsmodell recht schmal gestaltet. Dafür ist die Beinfreiheit auf den Rücksitzen bei der Schrägheckvariante sehr knapp bemessen: Sind die Vordersitze auf der hintersten Position, ist nicht einmal für ein Kinderbein genügend Platz. Dazu kommt Kofferraum, der zumindest bei der Hybridvariante mit 313 Litern (361 Liter beim Benziner) eher knapp bemessen ist.

Was beim Schrägheck ein wenig zu kurz kommt, gibt es beim Kombi in Hülle und Fülle: Bei umgeklappten Rücksitzen steigt das Volumen des ebenen Kofferraums von 598 auf respektable 1.606 Liter, sodass ich auch ein 29 Zoll Fahrrad bequem laden lässt. Wert gelegt hat Toyota beim Kombi wie auch bei der Limousine auf den Komfort der Fondpassagiere: Neben der üppigen Beinfreiheit profitieren sie je nach Ausstattungsvariante von einer speziellen Klimatisierung und einer optionalen Sitzheizung. Dazu gibt es eine Geräuschdämmung auf den hinteren Sitzplätzen.

Üppige Serienausstattung

Ein schlagendes Verkaufsargument für den Corolla dürfte die üppige Sicherheitsausstattung sein: Schon in der Basisvariante Corolla, der Toyota immerhin einen Verkaufsanteil von fünf Prozent zutraut, ist fast das komplette Paket an aktiven Sicherheitssystemen an Bord, das Toyota anbietet: Von einem Pre-Crash-Safety-System über eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und einen Spurverfolgungsassistenten über einen Fernlichtassistenten bis zu einer Verkehrszeichenerkennung. Ebenfalls serienmäßig mit an Bord des Einstiegsmodells sind eine Geschwindigkeitsregelanlage, LED-Scheinwerfer, eine manuelle Klimaanlage, ein CD-Radio, eine Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber vorne und hinten. Insgesamt bietet Toyota Deutschland den Corolla in fünf Ausstattungslinien an: Der zweithöchsten namens Club traut der Kölner Importeur dabei den größten Verkaufsanteil von 65 Prozent zu.

Fazit: Mit einem Einstiegspreis von knapp 21.000 Euro ist der neue Corolla in der Kompaktklasse zwar recht hoch eingepreist (der Golf beispielsweise ist ab 19.300 Euro zu haben), dafür hat Toyotas Vertreter ausstattungstechnisch schon in der Basisversion viel zu bieten. In puncto Fahrkomfort, -dynamik und -sicherheit machte das Modell bei den Testfahrten eine rundum gute Figur: Enge Kurven meisterte er genauso souverän wie schlechte Fahrbahnbeläge. Ebenfalls positiv aufgefallen ist das geringe Vibrations- und Geräuschniveau im Innenraum. Die 2.000 Euro Aufpreis, die für den stärkeren der beiden Hybridantriebe fällig sind, lohnen sich nicht nur, wenn man viel auf der Autobahn unterwegs ist. Der 180 PS starke Hybridantrieb punktete auf den Testfahrten, die vorwiegend auf spanischen Landstraßen stattfanden, mit mehr Fahrspaß. Zudem verbrauchte er mit 5,1 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer auch nicht mehr als der 122-PS-Motor.

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