»kfz-betrieb«-Autocheck: Citroën Berlingo – der leise Riese
Mit dem laufruhigen 1,5-Liter-Dieselmotor besitzt der Citroën Berlingo den idealen Antrieb für einen Hochdachkombi. Und bei den Fahrerassistenzsystemen ist der Familienfreund auf dem neusten Stand.
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Der Citroën Berlingo ist baugleich mit dem Peugeot Rifter, den »kfz-betrieb« Ende letzten Jahres testen konnte. Doch einen wichtigen Unterschied gab es zwischen den beiden Testwagen: War der Peugeot mit dem rappeligen Dreizylinder-Ottomotor ausgestattet, so besaß der Berlingo einen ebenso laufruhigen wie durchzugsstarken Dieselmotor, der viel besser zu dieser Art von Automobil passt.
Der 1,5-Liter-Vierzylinder repräsentiert die neueste Dieselgeneration von PSA. Mit 96 kW/130 PS schiebt er den wuchtigen Hochdachkombi souverän an und lässt im Alltagsbetrieb keine Wünsche offen. Außer vielleicht den nach einem besser bedienbaren Getriebe. Der klobige Schalthebel ist unexakt geführt, und die Schaltwege sind lang. Die nächste Generation der PSA-Handschaltgetriebe soll ja von Opel entwickelt werden, sodass dann Besserung zu erwarten ist. Oder der Kunde entscheidet sich für das moderne Achtgang-Automatikgetriebe, das PSA nach einer Aisin-Lizenz produziert. Es kostet allerdings 2.100 Euro Aufpreis.
Das Platzangebot im Berlingo ist, wie nicht anders zu erwarten, generös. Die einfach gehaltenen Sitze bieten zwar wenig Variabilität, aber dennoch fühlt sich der Fahrer gut untergebracht und hält es auch auf längeren Touren problemlos auf dem weichen Gestühl aus. Die hohe Sitzposition und die enorme Kopffreiheit sorgen für ein gewisses Nutzfahrzeugfeeling, das durch die einfachen Kunststoffe der Innenverkleidung noch verstärkt wird. Aber letztlich passt das ganz gut zum Berlingo, der ja nichts anderes sein will als ein betont nützliches Familienauto.
Die Rücksitzbank ist in drei Einzelsitze aufgeteilt. Der Gepäckraum fasst in der getesteten Fünfsitzervariante schon bei voller Bestuhlung 775 Liter. Durch seine gerade Form und die Höhe ist er ideal, um sperrige Güter wie Kinderwagen einzuladen. Außer in der 4,40 Meter langen Karosserievariante „M“ – wie im Test – ist der Wagen auch in einer „XL“-Version mit 4,75 Metern zu haben.
Multifunktionsdach für Staufachfetischisten
Der Testwagen war mit dem Modutop-Multifunktionsdach ausgestattet. Es besteht aus drei längs angeordneten Elementen: zwei langen, schmalen Verglasungen außen und einer mittigen Ablage mit integrierter Panoramabeleuchtung. Am Heck geht das Konstrukt in ein großes, geschlossene Fach über, das sich sowohl von der Heckklappe als auch vom Passagierabteil aus beladen lässt. Dem Autor, der es lieber vermeidet, allzu viel Krempel im Auto spazieren zu fahren, erschließt sich der Sinn dieses Plastikmonsters nicht. Aber wahrscheinlich gibt es viele Kunden, die das anders sehen.
Wichtiger im Fahrbetrieb sind sicherlich insgesamt 19 Fahrerassistenzsysteme, mit denen sich der Berlingo (teils gegen Aufpreis) aufpeppen lässt. Die Zeiten, in denen Hochdachkombis oberflächlich auf Pkw geschminkte Kleintransporter waren, sind vorbei. Heute müssen sie den gleichen technischen Stand aufweisen wie ein normales Kompaktauto. Deshalb besitzt der Berlingo serienmäßig einen Spurassistenten und einen aktiven Notbremsassistenten mit Kollisionswarner. Totwinkelassistent, Parkassistent, adaptiver Tempomat, Verkehrszeichenerkennung und anderes mehr lässt sich hinzubuchen.
Der Startpreis des Citroën Berlingo HDI beträgt 20.440 Euro, allerdings ohne Klimaanlage. Der getestete Dieselmotor HDI 130 ist erst ab der Ausstattungsvariante Feel für 26.170 Euro zu haben.
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