Kfz-Zulassungsstellen schotten sich ab
Im Zuge der Corona-Krise schränken auch die städtischen Ämter den Publikumsverkehr stark ein. Zwar wollen die meisten Zulassungsstellen per Telefon erreichbar bleiben, das scheint in der Praxis aber nicht so gut zu klappen.

Wer aktuell als Händler oder Privatperson hierzulande einen Neuwagen zulassen will, steht vielfach vor großen Herausforderungen. „Fahrzeugzulassungen sind aktuell nicht möglich“ hört man aus Händlerkreisen immer öfter. Aktuelle Informationen gibt es auf den Webseiten der Behörden kaum, in welchem tatsächlichen Ausmaß die Services der Zulassungsstellen von den Corona-Notfallmaßnahmen betroffen sind.
Landes- oder gar bundesweite Regelungen gibt es nicht – weder das Kraftfahrtbundesamt, noch die Verkehrsministerien der Länder oder der Deutsche Städtetag haben auch nur ansatzweise einen Überblick über die Dienstbereitschaft der deutschen Zulassungsstellen. Stets wird auf die Zuständigkeit der Kommunalbehörden verwiesen. „Die Organisationshoheit über die Kfz-Zulassungsstellen – somit auch Öffnungszeiten und Modalitäten der Terminvereinbarung – liegt bei den Stadt- und Landkreisen“, lässt beispielsweise das baden-württembergische Verkehrsministerium auf Anfrage verlauten.
Schaut man auf die einzelnen Städte, reicht die Bandbreite der Dienstbereitschaft offenbar von „weiter wie bisher“ bis hin zur kompletten Schließung der Kfz-Zulassungsstelle. Bei der Würzburger Zulassungsbehörde beispielsweise geht der Betrieb trotz der beschlossenen massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Bayern vorerst weiter. Auch die Kfz-Zulassungsstelle der bayerischen Landeshauptstadt vermeldet bislang offiziell keine Einschränkungen.
In zahlreichen anderen Städten und Kommunen gilt größtenteils seit Anfang der Woche: Persönlich erscheinen darf nur noch, wer sich davor telefonisch oder online angemeldet hat. Das gilt für Privatpersonen wie auch für Gewerbetreibende. Erklärtes Ziel ist es, durch diesen Schritt etwaige Menschenansammlungen zu verhindern.
Nähere Infos: Fehlanzeige
Ein Datum, bis wann diese Maßnahme gilt, ist nur selten zu finden. Mönchengladbach will bis zum 19. April so verfahren, die Zulassungsstelle in Stuttgart-Feuerbach bedient Kunden bis Mitte April nur noch nach telefonischer Terminabsprache. Andere, wie die Kfz-Zulassungsstelle Düsseldorf, haben nur angekündigt, den Publikumsverkehr massiv einzuschränken und möglichst mit Online-Angeboten zu kompensieren. Nähere Infos: Fehlanzeige.
Andere Kommunen treffen drastischere Notfallmaßnahmen. So schließt beispielsweise der Kreis Höxter die Kfz-Zulassungsstelle ganz bis zum Ende der Osterferien. Die Stadt Trier rät den Kunden, die ein Fahrzeug neu anmelden wollen, sich an Zulassungsdienste zu wenden oder ihr Fahrzeug online anzumelden.
In Stuttgart sollen die Anfragen über zwei Telefonnummern des städtischen Service-Centers kanalisiert werden – dort würde nach Angaben eines Servicemitarbeiters dann eine „Dringlichkeitseinschätzung“ vorgenommen. Dann gebe es für jeden Fall „eine individuelle Lösung“, so die Auskunft. Laut einer Pressesprecherin der Landeshauptstadt würden Zulassungsdienste und Autohäuser aber auch vor Ort weiterhin bedient – der Austausch der entsprechenden Unterlagen sei jedoch auf gesonderte Ablagen im Foyer verlagert worden, was „zeitliche Verzögerungen“ mit sich bringe.
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