Kias Hybrid-Offensive rollt weiter
Der Optima kommt nun auch als Kombi als einer Plug-in-Version. Daneben gibt es das Hybrid-SUV Niro und den überarbeiteten Soul als batterieelektrisches Auto. Doch dabei soll es nicht bleiben.
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Anlässlich der Markteinführung des Optima Sportswagon Plug-in-Hybrid betont Kia, einer der führenden Anbieter emissionsarmer Fahrzeuge werden zu wollen. Bis 2020 will die Marke ihr Angebot an Öko-Autos weltweit auf 14 Modelle ausbauen, wobei nicht jedes davon auch nach Deutschland kommen wird. Dabei setzen die Koreaner nicht auf eine einzige Antriebstechnik, sondern entwickeln in viele Richtungen. Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland, erklärte am Donnerstag in Rüsselsheim: „Wir gehen davon aus, dass über einen längeren Zeitraum unterschiedliche umweltfreundliche Antriebskonzepte im Wettbewerb stehen werden.“
Neuestes Modell im Kia-Portfolio ist der Optima Sportswagon Plug-in-Hybrid. Er besitzt einen Parallelhybrid mit einer Systemleistung von 151 kW/205 PS und einem Drehmoment von bis zu 375 Newtonmetern. Bei den Testfahrten rund um Rüsselsheim konnte der Kombi mit vorbildlichen Antriebsmanieren glänzen: Der Vierzylinder-Saugmotor, die Elektromaschine und das Automatikgetriebe (anders als beim kleineren Niro nicht in Doppelkupplungsbauweise, sondern als Wandlergetriebe) arbeiteten ruckfrei und smooth zusammen und sorgten für gutes Durchzugsvermögen.
Bis zu 62 Kilometer elektrische Reichweite
Der Optima Sportwagon besitzt eine Traktionsbatterie mit 11,3 kWh Energieinhalt, die nach NEFZ für eine Reichweite von 62 Kilometern sorgen soll. Auf der 17 Kilometer langen Testrunde nahm der Ladestand um rund ein Viertel ab – das könnte also passen. Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit (120 km/h) im Elektromodus reichen für die üblichen Pendlerstrecken im urbanen Gebiet aus. Der Kraftstoffverbrauch im Hybridmodus ließ sich auf der kurzen Testfahrt nicht ermitteln; die offizielle, aber wirklichkeitsfremde NEFZ-Angabe liegt bei 1,4 Litern auf 100 Kilometern (33 Gramm CO2 pro Kilometer).
Der Akku ist im Kofferraum unter dem Ladeboden angeordnet; dadurch schränkt er zwar das Volumen ein und es gibt auch kein Reserverad, aber mit 440 Litern (1.574 Liter mit umgeklappter Bank) steht trotzdem genügend Gepäckraum zur Verfügung. In Sachen Design, Verarbeitung und Fahrkomfort muss der Optima ohnehin keinen Vergleich mit europäischen oder japanischen Konkurrenten scheuen.
2020 kommt ein Kia-Brennstoffzellenauto
Das seit 2014 angebotene Elektroauto Soul EV hat Kia jüngst überarbeitet. Die Batteriezellen sind nun dichter gepackt, weswegen der Fahrer 30 statt 27 Kilowattstunden mitnehmen kann. Die Reichweite wächst entsprechend um elf Prozent, woran auch eine Wärmepumpe ihren Anteil hat. In näherer Zukunft führt die Marke noch eine Plug-in-Version des Niro ein. Dass es zudem eine vollelektrische Version geben soll, hat Kia noch nicht bestätigt, aber da sich der Niro die Plattform mit dem Hyundai Ioniq teilt, liegt die Vermutung nahe.
Im Jahr 2020 soll ein Brennstoffzellenauto auf den Markt kommen, das mit einer Tankfüllung über 800 Kilometer weit fahren kann. Kia sprach auf der Pressekonferenz auch das Thema Erdgas an und betonte, über die dafür notwendige Technik zu verfügen. Allerdings sei ein Markteintritt in Europa nicht angedacht. Doch mit Hybrid, Plug-in, Elektro und demnächst Brennstoffzelle haben die Koreaner schon jetzt ein Portfolio, das sich sehen lassen kann.
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