Kriegssanktionen Lada produziert nach Verstaatlichung wieder

Quelle: dpa |

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Trotz der westlichen Sanktionen will die russische Automobilindustrie die Produktion wieder aufnehmen, allen voran Lada. Nachdem der Automarkt zuletzt völlig zusammengebrochen war, laufen die Bänder wieder. Technisch sehen die Neuwagen allerdings alt aus.

Das Emblem der Marke Lada prangt wieder auf in Russland produzierten Neuwagen. Technisch sind die Fahrzeuge allerdings wegen des Mangels an modernen Bauteilen veraltet.
Das Emblem der Marke Lada prangt wieder auf in Russland produzierten Neuwagen. Technisch sind die Fahrzeuge allerdings wegen des Mangels an modernen Bauteilen veraltet.
(Foto: Grimm - »kfz-betrieb«)

Nach mehrmonatiger Pause hat der russische Automobilbauer Avtovaz die Lada-Produktion eingeschränkt wieder aufgenommen. „Am 8. Juni 2022 hat die Avtovaz AG wieder mit der Auslieferung von Fahrzeugen begonnen – die ersten Lada Granta Classic 2022 sind vom Fließband gelaufen“, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Vorläufig solle die Belegschaft nur vier Tage in der Woche arbeiten. Das Sortiment sei beschränkt. Grund sind die gegen Russland verhängten Sanktionen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine.

Avtovaz gehörte bis vor Kurzem mehrheitlich zur Gruppe des französischen Automobilkonzerns Renault, der in den letzten Jahren viel in die Modernisierung der Werke und Modelle investiert hatte – auch dank der Nutzung von Renault- und Nissan-Technik. Daraus entstanden beispielsweise die Lada-Modelle Vesta und Largus sowie das SUV X-Ray, die für eine Stabilisierung des Lada-Absatzes auch auf dem Heimatmarkt sorgten. Lada ist mit einem Neuzulassungsanteil von rund 25 Prozent Marktführer in Russland.

Als Sanktions- und Kriegsfolge stellte Lada die Produktion mehr oder weniger ein und wurde letztlich von Russland verstaatlicht – ebenso wie die Renault-Fabrik bei Moskau. Wegen der westlichen Sanktionen sind viele zuvor importierte Ersatz- und Bauteile nicht mehr verfügbar. Daher sind die Autos auch nur mit einer begrenzten Ausstattung zu haben. Medienberichten zufolge werden die Ladas künftig etwa ohne ABS und Airbags und das elektronische Notrufsystem „Era Glonass“ ausgeliefert. Abgastechnisch sollen die Autos in etwa der Norm Euro 2 entsprechen.

Die wegen des Kriegs verhängten Sanktionen haben praktisch alle in Russland tätigen Autofabriken lahmgelegt. Viele westliche Autobauer erwägen die vollständige Stilllegung der Produktion in Russland. Der Verkauf von Neuwagen ist seit dem Kriegsbeginn massiv eingebrochen. So wurden im Mai 85 Prozent weniger Neuwagen verkauft als im Vorjahresmonat.

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