Das Autohaus Blendorf aus Herten hat sich vom Rädergeschäft verabschiedet – zumindest am Hauptstandort. Stattdessen wurde das komplette Geschäftsfeld an einen eigens darauf ausgerichteten Standort verlagert. Ein Kompromiss, der Vorteile hat.
Während der Reifensaison herrscht in den allermeisten Kfz-Betrieben Hochbetrieb. Da hilft es ungemein, wenn man wie das Autohaus Blendorf aus Herten genügend Platz dafür zur Verfügung hat.
(Bild: Scholz Regalsysteme)
Gerne hätte Wolfgang Blendorf ein benachbartes Grundstück gekauft, um seinen Mazda-Betrieb zu erweitern. Aber das war aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Also musste eine andere Lösung her, denn die beengten Verhältnisse schränkten den Betrieb zunehmend ein.
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Das Autohaus Blendorf aus Herten hat sich vom Rädergeschäft verabschiedet – zumindest am Hauptstandort. Stattdessen wurde das komplette Geschäftsfeld an einen eigens darauf ausgerichteten Standort verlagert. Ein Kompromiss, der Vorteile hat.
Während der Reifensaison herrscht in den allermeisten Kfz-Betrieben Hochbetrieb. Da hilft es ungemein, wenn man wie das Autohaus Blendorf aus Herten genügend Platz dafür zur Verfügung hat.
(Bild: Scholz Regalsysteme)
Gerne hätte Wolfgang Blendorf ein benachbartes Grundstück gekauft, um seinen Mazda-Betrieb zu erweitern. Aber das war aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Also musste eine andere Lösung her, denn die beengten Verhältnisse schränkten den Betrieb zunehmend ein.
Rückblickend haben sich die vielen Bedenken, die Wolfgang Blendorf hinsichtlich des an einen anderen Standort verlagerten Reifengeschäfts hatte, nicht bewahrheitet.
(Bild: Autohaus Blendorf)
So machte sich der Geschäftsführer mit seinem Team Gedanken, wie sie den Hauptstandort im Hertener Industriegebiet entlasten könnten. Dabei fiel ihnen auf, dass insbesondere in den Monaten des Reifenwechsels das Gedränge auf dem Gelände groß war, da der Standort dann turnusgemäß stärker frequentiert wurde. Außerdem raubten die insgesamt zehn Container, in denen die Kunderäder gelagert waren, zusätzlichen Platz.
Auf der Basis dieser Überlegungen entschied sich Geschäftsführer Blendorf dann dafür, das komplette Reifen- und Rädergeschäft an einen anderen Standort auszulagern und dort abzuwickeln. Das passende Grundstück fand der Unternehmer in etwa dreieinhalb Kilometer Entfernung.
Umsätze zurückholen
Auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen Grundstück ist in fünf Monaten ein komplett neuer Standort entstanden – mit voll ausgestatteten Bürocontainern samt Sanitäranlagen und weiteren Funktionsräumen, einer Werkstatthalle und einem Reifenlager mit Kapazität für 1.250 Radsätze. Gebaut und geplant haben den Betrieb samt Lager die Räderlager-Spezialisten der Scholz Regalsysteme GmbH. Aktuell sind knapp über 1.000 Radsätze in dem Lager untergebracht. Eine Menge, die in den Containern zuvor keinen Platz gefunden hatte. Rund 1,7 Millionen Euro hat Blendorf in das neue Grundstück samt Gebäude und Ausstattung investiert. Die übrige Fläche kann das Unternehmen als Stellfläche für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge nutzen, was den Hauptstandort weiter entlastet.
Zuvor habe er genau kalkuliert, ob sich die Investition lohnen werde. Tue sie, sagt er. „Wir mussten aufgrund mangelnder Kapazitäten mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten“, berichtet Blendorf. Das sei nun nicht mehr nötig, und die Umsätze für die Reifeneinlagerung blieben vollständig im Unternehmen.
Zudem erkennen auch die Kunden, dass hier eine professionelle Dienstleistung angeboten wird und das Gebäude das repräsentiert. „Die Kunden sind von den sechs Etagen des Lagers und der eignen Werkstatt begeistert und voll des Lobes“, erzählt Blendorf. Große Bedenken hatte das Team, ob die Kunden den neuen Standort annehmen würden. „Wir hatten nur ganz wenige Irrläufer“, resümiert Blendorf. Das, so sagt er, stehe und falle mit einer ordentlichen Kommunikation gegenüber dem Kunden. „Wir haben unsere Kunden mehrfach angeschrieben und ihnen Anfahrtskärtchen mit der neuen Anschrift übergeben“, erzählt er.
Auch den Kunden kommt die räumliche Entzerrung entgegen. Denn zum einen finden sie auf dem neuen Grundstück immer einen Parkplatz, melden sich dann bei der Reparaturannahme an und können im eigenen Wartebereich kurz entspannen. Zum anderen werden die Radwechsel auf den drei Hebebühnen der Werkstatt schnell und effizient abgewickelt. Dazu tragen auch das Reifenlager, die Regale und die Logistik bei.
Auf einen Blick: Das Bauvorhaben in Zahlen
Grundstück: 3.500 m2
Annahme inkl. Sozialräume : 145 m2
Werkstatt mit drei Arbeitsplätzen: 180 m2
Radlager mit Kapazität für 1.250 Radsätze, 6 Etagen: 240 m2
Gesamtinvestition inkl. Ausstattung: ~1,7 Mio. Euro
Bauzeit: ~ 5 Monate
Besonderheiten: Die Annahme mit Warte- und Sozialräumen besteht aus insgesamt acht einzelnen Bürocontainern, die miteinander verbunden wurden. Das Räderlager ist eine von der Scholz Regalsystem patentierte „Cover-Halle“, bei der zuerst die Regale und im Anschluss die Verkleidung samt Dach montiert werden.
Hier hat sich das Autohaus für die Komplettlösung von Scholz Regalsysteme entschieden, sodass alle Zahnräder effizient ineinandergreifen. Zeitsparend sind auch die kurzen Laufwege zwischen Werkstatt und Lager. „Das alles ist jetzt ein runder Prozess und vom Anfang bis zum Ende professionell organisiert“, resümiert Blendorf. Er habe sich zuvor das System von Scholz bei einem anderen Kollegen angesehen und war sofort davon überzeugt.
In der Saison wickeln sieben Mitarbeiter inklusive eines Kfz-Meisters die Radwechsel ab und können auch kleinere Reparaturen an den Fahrzeugen direkt vor Ort durchführen. Und außerhalb der Saison? Da nutzt das Unternehmen die drei Werkstattarbeitsplätze für die Neuwagenabnahme oder zum Nachrüsten von Anbauten und Zubehör.