Mehrere Aktionen: Audi ruft 590.000 Autos zurück
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Ein Großteil der Fahrzeuge entfällt auf die Aktion „27H2“ wegen möglicher Brandgefahr von Modellen mit Mild-Hybridsystem und Zweiliter-TFSI-Ottomotor. Weitere Rückrufe gibt es für Audi A6, A8, Q7 und den TT.

Zwei bereits aus den USA bekannte Audi-Rückrufe sind nun auch für Deutschland aktenkundig. Die meisten Fahrzeuge gehen auf das Konto der Aktion mit dem internen Code „27H2“: Weltweit müssen wegen ihr 530.000 Exemplare der Baureihen A4 bis A7 und Q5 in die Vertragswerkstatt, davon 53.250 in Deutschland.
Laut Verkehrssicherheitsbehörden geht es um Fahrzeuge mit Mild-Hybridsystem und Zweiliter-TFSI-Ottomotor (EA888) der Modelljahre 2017 bis 2020. Von Audi selbst gibt es zu Rückrufaktionen keine Infos mehr.
„Fahrzeugbrand kann nicht ausgeschlossen werden“
„Durch Feuchtigkeitseintritt in den Riemenstartergenerator können in der Folge Kurzschlussbrücken entstehen, die zu einer lokalen Überhitzung im Bauteil führen können. Ein nachfolgender Fahrzeugbrand kann nicht ausgeschlossen werden“, warnt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Schuld ist offenbar eine rissige Kunststoffbeschichtung des Wechselrichters im Inneren des Riemenstartgenerators. Der gesamte Generator wird vermutlich ab Mitte Mai getauscht.
Fast 59.000 Audi TT der dritten Generation (FV/8S) mit Quattro-Antrieb müssen rund um den Globus wegen eines möglichen Kraftstoffverlusts an die Box. Von den seit Produktionsbeginn bis einschließlich 13. Mai 2019 gebauten Roadstern sind 16.724 in Deutschland gemeldet.
Bei einem Crashtest wies ein Modell mit Allradantrieb eine Beschädigung am Kraftstofftank auf. Dies wird offenbar durch den Hitzeschildhalter des Kraftstofftanks verursacht, denn dieser erhält laut US-Verkehrssicherheitsbehörde in der Vertragswerkstatt eine Schutzkappe. Für die Aktion „20BX“ ist demnach etwa eine Stunde eingeplant.
Kleinere Rückrufe für A6, A8 und Q7
In den vergangenen Wochen hat das KBA außerdem zahlreiche weitere kleinere Rückruf für Audi-Modelle gemeldet. Für 203 Einheiten der A6 Limousine (TFSIe) aus dem Produktionszeitraum November 2019 bis Januar 2020 meldet Flensburg eine mögliche Entriegelung der Rücksitzlehne, durch im Gepäckraum befindliches Transportgut (Aktion „72K2“). Der Mittelteil der Rücksitzlehne wird nach unseren Informationen durch ein Teil mit optimiertem Verriegelungsmechanismus ersetzt.
Bei 776 zwischen Juli und September des vergangenen Jahres gebauten Q7 kann es aufgrund eines fehlerhaften Arretierungsmechanismus zu einer unbeabsichtigten Höhenverstellung oder einer Blockade der vorderen Kopfstützen kommen. Aktion „72K3“ sieht den Austausch der Teile vor.
Ebenfalls ist oder war im Rahmen der bereits im Februar veröffentlichten Maßnahme „40P4“ ein Teiletausch vorgesehen. Hier ging es aber laut KBA weltweit nur um 34 Audi A8, bei denen es aufgrund fehlerhaft gefertigter Dämpfer zum Anliegen der Reifen im Radhaus kommen konnte.
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