Mercedes-Benz: Schwarzer König

Autor Dr. Dominik Faust

Mercedes-Benz möchte weltweit als Premiummarke in Schwarz auftreten. In Deutschland wurde dazu das Programm REX aufgelegt. Der Hersteller will darüber nicht reden. Vielleicht, weil einige Partner unter die Räder kommen werden.

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(Bild: Daimler AG)

Das Beste oder nichts. Dieser Leitspruch von Gottlieb Daimler ist der Anspruch des Premiumherstellers an seine Mitarbeiter und Produkte. Im Handel genügt die Daimler AG diesen eigenen hohen Anforderungen jedoch längst noch nicht. Anders als bei namhaften Mitbewerbern ist das Erscheinungsbild seiner Partner alles andere als einheitlich. Selbstkritisch gibt man in Stuttgart zu, es bestehe in der Tat „eine Differenz zwischen Markenanspruch und Realität“. Der Grund? „Über viele Jahre wurde nichts investiert, Mercedes hat 20 Jahre geschlafen“, heißt es dazu aus Händlerkreisen. „Ein historisch gewachsenes Netz und veränderte Rahmenbedingungen“, so drückt es dagegen der Hersteller in internen Papieren aus, die »kfz-betrieb« vorliegen.

Zu den geänderten Rahmenbedingungen gehört seit Längerem, dass Händler mit dem Neuwagenverkauf nicht mehr viel Geld verdienen können. Die absoluten Renditen liegen im knapp vierstelligen Bereich pro Fahrzeug. Im Service sind die erzielbaren Deckungsbeiträge zwar deutlich höher, aber mit insgesamt sinkender Tendenz. Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen kalkulieren Autohäuser sehr genau, ob sie noch Millionenbeträge in den Vertrieb investieren wollen und können. Das aber erwartet die Daimler AG von ihren Vertretern.