Motorradtour 2020: Auf zwei Rädern dem Corona-Blues entflohen
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Über 70 Bikerinnen und Biker aus der Auto- und Motorradbranche genossen vom 16. bis 19. Juli die fränkische Landschaft unter goldener Sonne. Aber neben dem Fahrspaß kam auch der Business-Input nicht zu kurz.

Motorradfahrer reden einfach anders miteinander: Das „Du“ ist selbstverständlich, Unterschiede in Beruf und Position spielen keine Rolle, und beim Fachsimpeln über Wasser- oder Luftkühlung, Tomtom versus Garmin oder Reiseenduro statt Supersportler kommt man viel schneller ins Gespräch als auf einer Messe oder einem Geschäftstermin.
Deshalb ist die Motorradtour, die die Vogel Communications Group mit ihren Medienmarken »kfz-betrieb«, »bike und business« und »Fahrzeug + Karosserie« veranstaltet, auch so beliebt bei Inhabern von Auto- und Motorradhäusern, Managern aus der Automobilbranche und anderen Kfz-Experten. Immerhin schon zum 15. Mal nahmen von 16. bis zum 19. Juli 2020 Business-Biker und -Bikerinnen aus ganz Deutschland gemeinsam eine Auszeit vom Tagesgeschäft, um miteinander Motorrad zu fahren und sich in zwangloser Atmosphäre auszutauschen.
Der Zuspruch zeigte, dass sich die Teilnehmer von den Einschränkungen, die die Corona-Pandemie immer noch mit sich bringt, nicht von ihrem liebsten Hobby abbringen lassen: Über 70 Mitfahrerinnen und Mitfahrer konnten die Organisatoren begrüßen. Treffpunkt war erstmals in der Tourgeschichte die Heimat der Vogel Communications Group, Würzburg. Im nahe gelegenen Eibelstadt, einem wunderschönen Weinort am Main, befand sich die Basisstation. Die Touren führten in den Spessart sowie in den Steigerwald und die westlichen Ausläufer der Fränkischen Schweiz. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Sponsoren KÜS und Creditplus sowie von den Tourförderern Elmar Heuer Trialschule, GYS, Rukka, Scholly‘s, Terracust und Würzburger Hofbräu.
Am Donnerstag, dem 16. Juli, trafen sich die Teilnehmer in einer ganz besonderen Location: dem Motorradhaus Ebert, einem BMW-, Honda- und Indian-Vertragshändler in Höchberg bei Würzburg. Inhaber Christian Ebert stellte der Gruppe für das Abendessen seine Dachterasse und seine „Heisenberg-Bar“ zur Verfügung. Inmitten eines enorm stimmungsvollen Ambientes aus umgebauten Motorrädern, hochwertigen Zubehörteilen und Bekleidung kamen die Benzingespräche schnell in Gang.
Schwungvolle Kurvenstrecken in Deutschlands größtem Wald
Am Freitag stand dann die erste Tour auf dem Plan. Im weiten Bögen umfuhren die neun Gruppen die Großstadt Würzburg und stürzten sich alsbald in die schattigen Täler und schwungvollen Kurven des Spessarts, Deutschlands größtem zusammenhängenden Waldgebiet. Gelegenheit für einen ersten Kaffee-Stopp gab es im Waldhaus Engländer, einem der bekanntesten Motorradtreffpunkte dort.
Weiter ging es über Schöllkrippen und Wiesen nach Frammersbach. Ein kurzer Weg nur, aber die darauffolgende Mittagspause hatte es in sich: Tourförderer Elmar Heuer legte nicht nur Nürnberger Bratwürstchen und Grillkäse auf, sondern bot auch die Gelegenheit an, ein paar Runden mit einem Trialmotorrad zu drehen. Trial ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem mit einer speziellen Geländemaschine Hindernisse überwunden werden müssen.
Schneewittchen und die Trial-Weltmeisterin
Okay: Mehr als ein paar Geschicklichkeitsübungen auf der Wiese traute der erfahrene Trialsportler den Fahrern nicht zu. Doch der eine oder andere zeigte sich erstaunlich talentiert bei der Aufgabe, die sitzbanklose Maschine in weniger als Schritttempo im Gleichgewicht zu halten und um die Slalomhütchen zu manövrieren. Und Spaß hat es allemal gemacht – danke, Elmar!
Wie Trial richtig geht, demonstrierte dann Vivian Wachs vom MSF Frammersbach – immerhin die aktuelle Weltmeisterin in der Klasse GP2 der Trial-WM! Die 21-Jährige zirkelte ihre Maschine derart virtuos über kühlschrankgroße Felsbrocken und steile Abhänge, dass es von den Zuschauern ein ums andere Mal Szenenapplaus gab. Den hatte sich abschließend auch das Schneewittchen verdient. Schneewittchen? Nun, die nahegelegene Stadt Lohr vermarktet sich seit einiger Zeit als „Schneewittchenstadt“, und eine Darstellerin der Märchenfigur besuchte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Mittagsrast und überreichte jedem von ihnen einen – na was wohl – Apfel. Natürlich unvergiftet und sehr schmackhaft.
Neuigkeiten zur Reifeneintragung und zum Kreditgeschäft
Nach der Rückfahrt entlang des Mains mit beeindruckenden Ausblicken auf die Weinberge am Ostufer entspannten sich die Teilnehmer beim gemeinsamen Abendessen im Hotel Kapellenberg. Doch vorher ließen sie sich von Vertretern der Sponsoren KÜS und Creditplus noch auf den neuesten Stand in Sachen Reifeneintragung und Kreditgeschäft bringen – Business-Input gehört bei der Vogel-Motorradtour einfach dazu.
Am nächsten Tag lockten die kurvenreichen Straßen von Steigerwald und Fränkischer Schweiz. Steigerwald – nie gehört? Zugegeben: Die Organisatoren waren durchaus gespannt, wie die Teilnehmer die Fahrt durch dieses liebliche Hügelland bewerten würden. Schließlich waren frühere Ziele der Vogel-Motorradtour ja schon weltbekannte Motorradreviere wie die Alpen oder der Schwarzwald gewesen. Doch die Sorge war unbegründet: Mit seinem abwechslungsreichen Ambiente aus Kornfeldern, Weinbergen, grünen Wiesen und Wald bot die Gegend zwischen Würzburg und Bamberg bezaubernde Aussichten – und auf der Steigerwald-Hochstraße auch jede Menge Fahrspaß.
Freiluft-Oldtimerausstellung bei KÜS-Prüfer Joachim Geus
Dafür ist auch die Fränkische Schweiz bekannt, deren westliche Ausläufer die Gruppen auf dem Weg nach Bamberg passierten. Hier kamen wunderbar schmale, fast verkehrsfreie Hinterlandstraßen ebenso unter die Räder wie ein paar richtig knackige Serpentinen. Weiter führte der Weg in die alte Kaiserstadt Bamberg, wo in der KÜS-Prüfstation von Joachim Geus das Mittagessen bereitstand. Der KÜS-Partner hatte nicht nur kulinarisch etwas zu bieten – danke an dieser Stelle noch einmal für den Eiswagen! –, sondern beeindruckte auch mit einer ungewöhnlich großen Freiluft-Oldtimerausstellung mit Fahrzeugen äußerst unterschiedlicher Zustandsnoten.
Der Rückweg über Eltmann und Gerolzhofen führte die Bikerinnen und Biker noch an einen der schönsten Flecken ganz Frankens und eigentlich auch ganz Deutschlands: die Mainschleife bei Volkach. Hier liegen die beiden Flussarme des Mains nur wenige 100 Meter auseinander. Zwischen ihnen erhebt sich auf einem Höhenrücken voller Weinberge die Vogelsburg, von deren lauschiger Terrasse aus ein atemberaubender Blick über das Herz des fränkischen Weinbaugebiets zu genießen ist.
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