Neuer Opel Astra kommt nur noch mit Dreizylindern
Der Opel-Bestseller geht mit einem schmalen Motorenprogramm auf die Zielgerade seines Modelllebens. Hybrid- und Elektrovarianten fehlen weiterhin, dafür sind die Automatikgetriebe topmodern.
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Seine Messepremiere erlebt der überarbeitete Opel Astra nächste Woche auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main, doch schon ein paar Tage vorher zeigte der Rüsselsheimer Hersteller seinen neuen Kompaktwagen der Presse. Vertriebsleiter Ulrich Selzer hob bei der Präsentation die Bedeutung des Astra hervor, der trotz des SUV-Booms nach wie vor eines der bestverkauften Modelle bei Opel ist und zudem äußerst wichtig, um die Kohlendioxidgrenzwerte zu erreichen.
Ein möglichst niedriger CO2-Ausstoß stand denn auch im Lastenheft der Opel-Entwickler, und diese haben geliefert: Um bis zu 21 Prozent konnten sie die Emission und damit den Verbrauch im Vergleich zur vorherigen Fahrzeuggeneration senken. Dafür verantwortlich ist eine vollkommen neue Motorenbaureihe, die allerdings nicht von der neuen Konzernmutter PSA, sondern von General Motors stammt.
Die Benziner liegen (mit Schaltgetriebe) in allen drei Leistungsstufen bei einer Emission von minimal 99 Gramm pro Kilometer, beim Diesel sind es 94 Gramm (Werte nach NEFZ korrigiert).
Sowohl der Otto- als auch der Dieselmotor sind als Dreizylinder ausgeführt. Stärkste Variante ist der Benziner mit 107 kW/145 PS, während der Diesel maximal 90 kW/122 PS leistet. Stärkere Aggregate sind nicht mehr geplant; auf der Zielgerade seines Modelllebens lässt es der Astra also eher ruhig angehen. Vor dem Hintergrund der strengen CO2-Grenzwerte ist das logisch und nachvollziehbar, aber trotzdem werden die traditionsreichen Fahrspaßvarianten der Opel-Kompaktklasse sicher vielen Kunden fehlen.
Zwei unterschiedliche Automatikgetriebe für Otto und Diesel
Brandneu sind auch die Automatikgetriebe, wobei sich Opel den Luxus zweier unterschiedlicher Bauarten leistet. Der Diesel ist mit einer Neungang-Wandlerautomatik kombinierbar, der Otto mit einem stufenlosen Getriebe. Opel-Vertreter erklärten das mit der unterschiedlichen Nutzung der beiden Motortypen: Während der Otto eher im Stadtverkehr eingesetzt würde, wo das CVT wegen der fehlenden Schaltrucke komfortabler sei, wäre der Diesel die Wahl der Langstreckenfahrer, und für diese eigne sich das extrem lang übersetzte Stufengetriebe besser.
Bei den Testfahrten, die vom Frankfurter Flughafen in den Taunus führten, ließen sich die unterschiedlichen Antriebscharakteristiken deutlich spüren: Der Diesel dreht im neunten Gang bei Richtgeschwindigkeit gerade einmal 2.000 Touren. Selbst bei Landstraßentempo legt das Getriebesteuergerät die höchste Stufe ein, wobei der Dreizylinder dann rattert wie ein alter Traktor und kaum noch Durchzugskraft aufweist.
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