Opel Astra bekommt neue Motoren – von GM

Zur Modellpflege bekommt der Rüsselsheimer Kompakte neue Dreizylindermotoren. Die kommen aber nicht von PSA. Vielmehr hält eine neue GM-Motorengeneration Einzug.

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Äußerlich hat sich beim Opel Astra nicht viel geändert, unter der Motorhaube schon.
Äußerlich hat sich beim Opel Astra nicht viel geändert, unter der Motorhaube schon.
(Bild: Opel Automobile GmbH)

Vier Jahre nach seinem Debüt bekommt der Opel Astra eine Modellpflege. Die größte Änderung ist die komplett neu entwickelte Antriebstechnik. Wer aber nun davon ausgeht, dass Opel die entsprechenden Aggregate der Konzernmutter PSA integriert, der sieht sich getäuscht. Trotz vieler Ähnlichkeiten in Bauart und Leistung stammen die Motoren und Getriebe von General Motors. Offensichtlich war die Modellpflege schon vor dem Verkauf der deutschen Tochter an die Franzosen angelegt.

Pikant an der Sache ist, das Opel an manchen Stellen einen kleinen Vorteil gegenüber der ebenfalls noch topaktuellen PSA-Antriebstechnik erlangt haben könnte. So besitzen die Opel-Dreizylinder beispielsweise eine Ausgleichswelle für bessere Laufkultur und das neue Automatikgetriebe sogar einen Gang mehr als das von Peugeot und Citroën. Auf die ersten Vergleichstests zwischen den Konzerngeschwistern darf man also gespannt sein.

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Zuerst zu den Parallelen: Wichtigster Motor für den Astra dürfte der neue 1,2 Liter große Dreizylinder-Otto werden, der in drei Varianten mit Leistungen von 81 kW/110 PS bis 107 kW/145 PS erhältlich ist. Speziell für die Kombination mit dem Automatikgetriebe gibt es sogar eine 1,4-Liter-Version mit etwas mehr Drehmoment.

Vergleicht man die Verbrauchsdaten der Benziner mit den entsprechenden Motoren der Vorgängergeneration, so reduziert sich der CO2-Ausstoß jeweils um über fünf, rund 19 und über 15 Prozent, heißt es bei Opel. Nach WLTP liegen die Verbräuche bei 5,2 bis 5,5 Liter auf 100 Kilometern.

Beim Diesel wechselt Opel vom Vier- auf den Dreizylinder – anders als PSA, die in der 1,5-Liter-Klasse der geraden Zylinderzahl treu geblieben sind. Zwei Leistungsvarianten sind angekündigt, eine mit 77 kW/105 PS und eine mit 90 kW/122 PS.

Interessant wird sein, ob der Nachteil in der Laufkultur, der beim Dreizylinder zu erwarten ist, ausgeglichen wird durch einen geringeren Verbrauch gegenüber dem Vierzylinder mit seiner größeren inneren Reibung. Die Werksangabe bei Opel lautet 4,4 bis 4,7 Liter auf 100 Kilometern – ebenfalls im realitätsnahen WLTP gemessen.

Automatik mit neun Gängen und ein CVT

Bei der Abgasnachbehandlung orientiert sich Opel an PSA und setzt auf einen SCR-Katalysator für die Diesel und einen Partikelfilter für die Benziner. Alle neuen Motoren sind nach der kommenden Schadtstoffnorm Euro 6d zugelassen.

Einen beachtlichen Sprung macht GM Powertrain auch bei den Getrieben. Während Opel in mehreren Modellen und PSA flächendeckend die weit verbreitete Aisin-Wandlerautomatik mit acht Gängen einsetzen, bekommt der Astra eine brandneue GM-Wandlerautomatik mit nicht weniger als neun Schaltstufen. Diese Box wird allerdings nur mit dem stärkeren 1,5-Liter-Diesel kombiniert. Für den Ottomotor mit 107 kW/145 PS gibt es – Achtung – ein ebenfalls neues stufenloses CVT-Getriebe von GM.

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