Einstiegspreise Nur noch 40 Angebote unter 20.000 Euro
„Auto Straßenverkehr“ hat zusammengesammelt, welche Neuwagen sich Geringverdiener noch leisten können – die Auswahl wird immer enger. Dass die Basispreise teils rasant nach oben gegangen sind, hat sicher nicht nur damit zu tun, dass abgespeckte Varianten angeblich kaum noch nachgefragt werden.

Die Volumenfabrikate haben – mit Ausnahme von Dacia – die Einstiegsangebote für ihre Kleinwagen in den letzten Jahren teilweise deutlich verteuert beziehungsweise aufgewertet. Nach einem Bericht von „Auto Straßenverkehr“ aus der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe (Heft 7 / 2022) sind in Deutschland keine 40 Baureihen mehr zu einem Basispreis unter 20.000 Euro zu haben. Insbesondere seit die Hersteller aufgrund der Chipkrise die Produktion bremsen mussten, seien vermehrt günstige Einstiegsvarianten nicht mehr bestellbar.
Ausnahmen bilden Dacia – die vier Baureihen des Herstellers sind nach wie vor konkurrenzlos günstig (Sandero ab 8.990 Euro) –, aber auch Skoda. Die Tschechen bieten den neuen Fabia zusätzlich in einer abgespeckten Variante unterhalb der bisherigen Einstiegslinie „Active“ inklusive LED und Radio ab knapp 14.000 Euro an.
Wie stark die Basispreise bei Kleinwagen in den vergangenen Jahren gestiegen sind, zeigt sich unter anderem beim VW Polo. Von 2002 bis zum Start der aktuellen Generation 2017 verteuerte sich das Basismodell kaum: Lediglich von 11.225 auf 12.600 Euro. Dann allerdings strich Wolfsburg den Zweitürer und den kleinsten Motor. Aktuell kostet der billigste Polo 19.345 Euro. Damit hat sich die Einstiegsvariante seit dem Modellwechsel um mehr als 6.000 Euro verteuert. Davor waren es in gut 15 Jahren nicht einmal 2.000 Euro.
Zwar bieten die heutigen Basisversionen zumeist bessere Technik und mehr Komfort als noch vor zehn Jahren, jedoch wird der Einstieg für Geringverdiener, die nicht auf den Gebrauchtwagenmarkt zurückgreifen wollen, immer schwerer. Die Hersteller behaupten durch die Bank, mager ausgestattete Basisversionen würden kaum noch nachgefragt – andererseits wird schon seit Jahren die Konfigurierbarkeit der Modelle in einer Weise verschoben, dass den Kunden für essenzielle Features oft gar keine andere Wahl bleibt, als eine höhere Ausstattungslinie zu wählen.
Viele Modelle kratzen schon an der Preisgrenze
Zudem sorgen die immer schärfer werdenden Emissionsvorgaben der EU dafür, dass die Technik für die Abgasreinigung immer mehr A- und B-Segment-Modelle mit Verbrenner unrentabel werden lässt und sie daher aus dem Portfolio fallen. Von den knapp 40 Baureihen, die aktuell noch in der Basisausstattung unter 20.000 Euro liegen, kratzen daher laut „Auto Straßenverkehr“ schon viele an der Preisgrenze: Die Listenpreise für Citroën C3 Aircross, Hyundai i30, Nissan Juke, Opel Crossland, Seat Arona, Skoda Scala, VW Polo und VW Taigo liegen nur noch wenige Hundert Euro unter der 20.000er-Marke.
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