Oldtimer-Zulassungen wachsen konstant

Autor / Redakteur: Andreas Grimm / Andreas Grimm

Immer mehr Pkw in Deutschland tragen ein H-Kennzeichen. Das Interesse an Oldtimern scheint ungebrochen, die Zuwachsraten liegen seit Jahren konstant bei etwa 10 Prozent.

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Der Bestand an Oldtimern mit H-Kennzeichen in Deutschland wächst.
Der Bestand an Oldtimern mit H-Kennzeichen in Deutschland wächst.
(Foto: Grimm)

Der Bestand an Fahrzeugen mit H-Kennzeichen wächst unvermindert. Zum 1. Januar 2016 waren laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) 343.958 Pkw mit dem Sonderkennzeichen gemeldet. Das ist ein Anstieg um 10,7 Prozent im Vergleich zum Stichtag des Vorjahres. Bereits seit 2010 wächst der Bestand an historischen Fahrzeugen jedes Jahr um gut 10 Prozent.

Neben den Pkw trugen zu Jahresbeginn weitere 44.000 Fahrzeuge ein H-Kennzeichen – Nutzfahrzeuge, Zugmaschinen und Motorräder, die älter als 30 Jahre sind, gelten ebenfalls als historisch. „Das H-Kennzeichen ist das Erkennungsmerkmal eines echten Oldtimers. Es hat seit seiner Einführung viel dazu beigetragen, dass sich immer mehr Menschen um den Erhalt historischer Fahrzeuge bemühen“, kommentiert VDA-Präsident Matthias Wissmann die Entwicklung.

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Tatsächlich sind laut VDA noch viel mehr Fahrzeuge, die vor mehr als 30 Jahren erstmals zugelassen wurden, auf deutschen Straßen unterwegs. So haben derzeit zum Beispiel nur knapp 28 Prozent der angemeldeten historischen Golf-Modelle ein H-Kennzeichen. Beim Trabant sind es sogar erst 15,1 Prozent, beim Kadett gut 36 Prozent. Der VW-Bus kommt auf eine Quote von 54 Prozent, der Käfer erreicht 67 Prozent.

Dass nicht alle Oldtimer ein H-Kennzeichen tragen, hat zwei wesentliche Gründe: Einerseits erhebt der Staat für einen Oldtimer eine einheitliche Kfz-Steuer von 191 Euro – das rechnet sich am meisten für Fahrzeuge mit großem Hubraum. Zum anderen setzt die Vergabe eines H-Kennzeichens voraus, dass das Fahrzeug technisch einwandfrei ist und sich im Originalzustand befindet. Viele alte Fahrzeuge, die im Alltagsbetrieb eingesetzt werden, erfüllen diese Kriterien jedoch nicht. Andererseits besteht für das Old- und Youngtimer-Segment in der Instandsetzung damit noch ein großes Auftragsreservoir.

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In der Rangliste der beliebtesten Oldtimer-Modelle hat sich seit der letzten Bestandsaufnahme wenig getan. Mit 32.750 Fahrzeugen ist der VW Käfer weiterhin der beliebteste H-Kennzeichen-Träger (+7 %). Der Mercedes-Benz Typ W 123 hat seinen zweiten Platz mit 17.534 Fahrzeugen noch ausgebaut (+12,9 %). Auch der Mercedes-Benz SL R107 hält seine Position und ist mit 11.325 Fahrzeugen der dritthäufigste Oldtimer in Deutschland (+10,0 %).

Prozentual am stärksten gewachsen ist der VW Golf, der zum Stichtag einen Bestand von 4.519 Exemplaren ausweist (+35,1 %). Damit steht er im Ranking der Oldtimer auf Platz neun, von dem er den Opel Kadett verdrängte. Das Opel-Volumenmodell kommt auf 4.280 Einheiten (+7,1 %). „Die Volumenmodelle der 70er und 80er Jahre bekommen zunehmend Kultstatus und werden immer mehr auch als echte Oldtimer betrachtet. Ihre meist jüngeren Besitzer, die die Fahrzeuge hegen und pflegen, bewahren damit ein wichtiges Stück neuerer automobiler Alltagsgeschichte“, so Wissmann.

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