Sachverständige/Schadengutachten Schnell mal verkalkuliert

Von Dipl.-Ing. (FH) Kfz-Technik Peter Diehl Lesedauer: 5 min

Verunfallt ein Supersportwagen, lauern auf den Schadengutachter einige Besonderheiten und Fallstricke. Der auf diese Fahrzeugklasse spezialisierte FSP-Partner Alexander Ulrich erklärt, welche das sind und wie sie bewältigt werden können.

Man muss genau hinsehen, um den Anstoß am Alugussknoten zu erkennen. Trotz des scheinbar nur oberflächlichen Schadens verlangt der Hersteller die Erneuerung des Teils.
Man muss genau hinsehen, um den Anstoß am Alugussknoten zu erkennen. Trotz des scheinbar nur oberflächlichen Schadens verlangt der Hersteller die Erneuerung des Teils.
(Bild: Diehl – »GWP«, © Daniel Berkmann – stock.adobe.com; [M] VCG)

Schadenbesichtigungstermin an einem verunfallten Ferrari 812 Superfast, Baureihe F152: Das Fahrzeug steht in der Werkstatt von Marco Romaldini in Olching bei München, einem von drei seitens des Herstellers zertifizierten Karosserie- und Lackbetrieben in Deutschland. Mitarbeiter des Spezialisten haben es auf die Richtbank gehoben und teilweise zerlegt, sodass der Schadenbereich gut einsehbar ist.

Vorn rechts hat der Ferrari augenscheinlich einen stärkeren Leitplankeneinschlag hinter sich. Rund 50 Kilometer pro Stunde sei das Fahrzeug in diesem Moment noch schnell gewesen, behauptet sein Besitzer, was der beauftragte Sachverständige Alexander Ulrich für durchaus plausibel hält: „Durch seinen Zwölfzylindermotor hat der 812 viel Gewicht auf der Vorderachse, weshalb bei einem Unfall auch viel Energie durch das Fahrzeug wandert.“