Schmierstoffe: Lust auf Reibungsfrust?

Von Steffen Dominsky

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In der Mechanik gibt es nur wenige Situationen, in denen man sich Widerstand wünscht. Deshalb hat man Schmierstoffe erfunden. Bekanntester Vertreter hier: das Motorenöl. Von diesem benötigen alte wie neue Autos ganz spezielle Sorten

Viele der einst bekannten Ölmarken sind mittlerweile Geschichte. Die eine oder andere wurde aber sogar reaktiviert. Dennoch heißt es bei Ölen für Young- und Oldtimer „Augen auf!“ bei der Qual der Wahl.
Viele der einst bekannten Ölmarken sind mittlerweile Geschichte. Die eine oder andere wurde aber sogar reaktiviert. Dennoch heißt es bei Ölen für Young- und Oldtimer „Augen auf!“ bei der Qual der Wahl.
(Bild: Dominsky)

Schon die alten Ägypter hatten keinen Bock auf Reibung. Um tonnenschwere Bausteine zu transportieren und dabei die Kraft ihrer Ochsen bzw. der eigenen Muskeln zu schonen, setzten die schlauen Bauherren vom Nil bereits 2.500 v. Chr. die ersten Schmierstoffe ein. Neben Wasser waren dies Bitumen sowie pflanzliche und tierische Fette. Letztere dienten auch die nächsten gut 4.400 Jahre als Mittel zum Zweck. Richtig ins Rollen kam die Sache aus Sicht der Branche erst mit der Einführung des Gasmotors ab 1860 sowie des Benzinmotors ab Ende des 19. Jahrhunderts.

So verständlich es ist, dass moderne Motoren und Getriebe spezifische Schmierstoffe benötigen, so selbstverständlich ist es auch, dass diese für ältere Antriebsgenerationen völlig ungeeignet sind – mittlerweile gilt ein 15W-40 schon als Oldieöl. Und nachdem das Classic Business, das Geschäft mit und rund um Oldtimer, wächst und gedeiht, verwundert es nicht, dass nicht nur das Angebot, sondern auch die Zahl der Anbieter in Sachen Classic-Öle stetig steigt. Einerseits gut für Besitzer eines Young- oder Oldtimers bzw. das Kfz-Gewerbe. Andererseits besteht das Produktportfolio etlicher Oldieölneulinge oft nur aus ein, zwei Einbereichsölen und ebenso wenigen Mehrbereichsöle – das war’s. Und Beratung für Anwender? Leider meistens Fehlanzeige.