Porsche Unseen So sah fast die Zukunft aus
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In Porsches Designzentrum entstehen immer wieder Visionen neuer Modelle, die allerdings nie gebaut werden. Viele davon bleiben unter Verschluss. Doch jetzt haben die Schwaben gleich 15 Geheimprojekte vorgestellt.

Die Designabteilungen der Autohersteller entwickeln weit mehr Autos und Konzepte als die Öffentlichkeit je zu sehen bekommt. Vieles dient den Verantwortlichen dazu, frei zu experimentieren und in Gedankenreisen die Zukunft der Mobilität zu erkunden. So auch bei Porsche in Weissach, wo mehr als 120 Designer, Experten für Interieur, Exterieur, Farben und Materialien und Modellbauer arbeiten.
Die Mitarbeiter dort genießen viele Freiheiten und probieren vieles aus. Morgens wird an einem Derivat für den Porsche Macan gefeilt, nachmittags eine Vision für das Jahr 2050 entwickelt – ein steter Wechsel zwischen Evolution und Revolution. Etliche der dabei entstehenden Entwürfe erblicken nie das Licht der Öffentlichkeit. Manche der Visionen bleiben Skizzen oder Maßstabsmodelle. Andere Autos wiederum sind verblüffend seriennah und scheinen nur darauf zu warten, auf die Straße zu kommen.
Die Entwürfe dienen dazu, Potenziale und neue Nischen auszuloten und das Marktpotenzial von Derivaten zu testen. Ein solcher Testballon war zum Beispiel der 911 Vision Safari aus dem Jahr 2012, der sich an Elfer-Umbauten anlehnt, die Porsche in den 70er-Jahren auch im Rallye-Sport einsetzte. Auf Basis der Elfer-Reihe 911 wurde eine entsprechende Neuinterpretation mit verstärkten Radhäusern und hochgebockter Karosserie aufgelegt. Der fahrbare Prototyp hat zudem ein spartanisches Rallye-Cockpit, Rennsitze und Überrollbügel erhalten.
Eine ähnliche Rallye-Variante hat Porsche 2013 auch vom Macan gebaut, allerdings nicht in fahrbarer Ausführung, sondern als dreitüriges Hartmodell im Maßstab 1:1. Wie die historischen Vorbilder 911 Safari und des 959 Paris-Dakar steht der Macan leicht erhöht auf grobstolligen Rädern und gibt sich mit einer Schutzbeplankung betont robust.
Mehrere Prototypen auf Boxster-Basis
Wiederum als fahrbaren Prototypen hat Porsche den 981 Bergspyder auf Boxster-Basis im Jahr 2014 gebaut, der Bezug auf die im Rennsport in den 50er- und 60er-Jahren erfolgreichen Bergspyder nimmt. Der einsitzige Umbau mit 393 PS starkem Sechszylinder brachte dank Leichtbaumaßnahmen nur 1.130 Kilogramm auf die Waage. Seit 2019 steht das Einzelstück im Porsche-Museum.
Ebenfalls auf Boxster-Basis war das 1:1-Tonmodell des Porsche Le Mans Living angedacht, der mit Rennsportaufmachung und Achtzylinder als eine Art Vorgänger für den heutigen 718 Cayman GT4 diente.
Drei „Little Rebels“
Häufiger machen sich Porsche-Entwickler auch Gedanken über puristisch-sportliche Fahrzeuge. Unter der Rubrik „Little Rebels“ gruppieren sich drei bislang nicht gezeigte Konzepte wie etwa der 904 Living Legend aus dem Jahr 2013, bei dem es sich um ein 1:1-Hartmodell handelt. Auf die Idee brachte Porsche das Carbon-Monocoque-Chassis des VW XL, mit dem das Designteam zu experimentieren begann.
Der daraus entwickelte Wagen war ähnlich proportioniert und dimensioniert wie eine der Leichtbau-Rennlegenden aus dem Werksmuseum: der Porsche 904. Eine entsprechend fahrfertige Variante der Neuzeit hätte 900 Kilogramm gewogen, als Antrieb wäre ein hochdrehender V2-Motorradmotor in Frage gekommen.
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