Zulieferer So will Continental zurück in die Erfolgsspur

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Der neue Konzernchef Nikolai Setzer hat ehrgeizige Wachstumsziele ausgegeben. Den größten Beitrag soll die Konzernsparte liefern, die er am besten kennt.

Nikolai Setzer ist seit dem 1. Dezember Vorstandsvorsitzender der Continental AG.
Nikolai Setzer ist seit dem 1. Dezember Vorstandsvorsitzender der Continental AG.
(Bild: Continental)

Im Rahmen seiner Kapitalmarkttage hat Continental am 16. Dezember seine neue Strategie vorgestellt. Mit dieser will das Unternehmen, das von der Coronakrise sowie vom technologischen Wandel in der Antriebstechnik betroffen ist, in die Zukunft gehen. Das Ziel, das der neue Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer ausgegeben hat, lautet, jährlich um durchschnittlich fünf bis acht Prozent organisch zu wachsen und damit schneller als die Märkte und Industrien, in denen man tätig ist.

Im Unternehmensbereich Automotive Technologies beispielsweise rechnet Continental mittelfristig damit, das erwartete Marktwachstum von fünf bis sieben Prozent pro Jahr um zwei bis vier Prozentpunkte zu übertreffen. Ziel ist eine bereinigte EBIT-Marge auf Konzernebene zwischen rund acht und elf Prozent (exklusive Powertrain Technologies).

Continental unterteilt zukünftig sein Portfolio in zwei unterschiedliche Schwerpunkte: „Fokus Wachstum“ und „Fokus Ertrag“. Überproportionales Wachstum traut man den Produkten für vernetztes, assistiertes und autonomes Fahren zu sowie Software, neuen Fahrzeugarchitekturen mit Hochleistungsrechnern und digitalen Dienstleistungen für Flotten- und Industriekunden. Auch das Reifen- und Gummigeschäft in wachstumsstarken Regionen wie Nordamerika gehört dazu.

Ertrag aus dem Reifengeschäft soll das Wachstum finanzieren

Die Geschäftsfelder der Säule „Ertrag“ sollen die Mittel für die Entwicklung der Wachstumsbranchen liefern. Dazu gehört neben Fahrsicherheitstechnik, Anzeige- und Bediensystemen und Oberflächenmaterialien auch das Reifengeschäft auf dem europäischen Markt.

Die höchsten Ziele setzt Konzernchef Setzer seinem ehemaligen Verantwortungsgebiet, der Reifenbranche: Die Marge soll 12 bis 16 Prozent betragen. Insbesondere in den Wachstumsmärkten Asien und Nordamerika will das Geschäftsfeld Tires Marktanteile hinzugewinnen. Im Segment der Pkw-Reifen baut Conti das Geschäft mit der Elektromobilität sowie Ultra-High-Performance-Reifen aus.

Zusätzliche Wachstumschancen sieht das Unternehmen in digitalen Leistungen rund um die Reifen. Als einer der weltweit größten Zulieferer für Elektronik, Sensorik und Software hat Conti hier einen Wettbewerbsvorteil. Künftig will man intelligente Reifen anbieten, deren Zustand Kunden mithilfe von Software und Sensoren überwachen können. In verschiedenen Pilotprojekten demonstriert Continental derzeit, welche Dienstleistungen dadurch möglich werden.

Mit Löwenzahn in eine nachhaltige Zukunft

Große Ziele peilt Continental auch bei der ökologischen Umgestaltung seines Konzerns an: Schon ab 2022 soll das weltweite Geschäft für emissionsfreie Fahrzeuge klimaneutral sein. Spätestens 2050 will das Unternehmen 100 Prozent Klimaneutralität, 100 Prozent emissionsfreie Mobilität und Industrie, 100 Prozent zirkuläres Wirtschaften und 100 Prozent verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten verwirklicht haben.

Auch hier dürfte die Reifensparte eine Vorreiterrolle einnehmen, denn sie möchte sich schon bis 2030 zum fortschrittlichsten Hersteller in der Reifenindustrie entwickeln. Bereits heute generiert der Reifenbereich in seinem einzigartigen Taraxagum-Projekt Naturkautschuk aus Löwenzahn und erschließt so eine alternative Rohstoffquelle. Der Fahrradreifen „Urban Taraxagum“ ist der erste in Serie gefertigte Reifen von Continental, der mit Naturkautschuk aus der Löwenzahnpflanze hergestellt wird.

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