Starkes Bollwerk gegen die Big Five
Geht es um Fach- und Nachwuchskräfte, ist es für Kfz-Betriebe zum Teil schwer, gegen die Wettbewerber aus der Industrie anzukommen. Doch es geht. Das beweist die Kfz-Innung Salzgitter. Und das seit 70 Jahren.
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Mit Mitgliedern, Freunden und Gästen blickte die Kfz-Innung Salzgitter anlässlich ihres Jubiläums auf 70 erfolgreiche Jahre zurück. Dabei agierte die Kfz-Innung beispielhaft. „Salzgitter ist die erste niedersächsische Kfz-Innung, die einen Kalligraphen in Gold gewonnen hat“, betonte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen.
Die hohe Auszeichnung geht vor allem aufs Konto von Obermeister Gerhard Kunze. Er setzte die vom einstigen ZDK-Präsidenten initiierte Kampagne „Grüner Pfeil“ in Salzgitter um. An vielen Kreuzungen in Salzgitter sorgt der Grüne Pfeil mittlerweile dafür, dass der Verkehr fließt. Die Aktion kam bei vielen gut an: bei der Stadt, bei den Autofahrern und nicht zuletzt bei der Presse, die über diverse Grüne Pfeile positiv berichtete.
Dies wiederum half nicht nur dem Image der Kfz-Innung, sondern auch den Autohäusern und Werkstätten vor Ort. „In Salzgitter ist das Kfz-Gewerbe als Arbeitgeber hoch angesehen“, bescheinigte Stefan Klein, Erster Bürgermeister der Stadt. Das schlägt sich auch in den Ausbildungszahlen nieder: Die 38 Mitgliedsbetriebe bilden pro Jahr rund 20 junge Menschen in verschiedenen Kfz-Berufen aus.
Bereits seit der Gründung der Kfz-Innung Salzgitter im Jahr 1949 spielt das Thema Ausbildung eine zentrale Rolle. Im Wettbewerb um Fachkräftenachwuchs müssen sich die Innungsbetriebe gegen die großen Industriearbeitgeber in Salzgitter behaupten. Die Salzgitterer „Big Five“ – MAN, Salzgitter-Stahl, VW, Bosch und Alstom – dominieren den Arbeitsmarkt.
Dass die Kfz-Betriebe hier mit Aspekten wie Vergütung nicht punkten können, versteht sich von selbst. Schließlich überbieten sich die Big Five gegenseitig mit hohen Zahlungen. „Da kann dann eigentlich nur noch mit guter Ausbildung und sicheren Arbeitsplätzen geworben werden“, betont Obermeister Kunze. Und er kann der Konkurrenzsituation sogar etwas Gutes abgewinnen: „Der Zusammenhalt in der Innung ist von Beginn an groß. Bei vielen Themen wie Ausbildung, Kampf gegen Schwarzarbeit, preiswerte Energieversorgung ziehen die Mitgliedsbetriebe an einem Strang.“
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