Feinstaub-Emission Staubfänger unnötig
Mit der neuen Euro-7-Norm will die EU ab 2025 erstmals auch motorferne Emissionen regulieren, und zwar den Ausstoß von Bremsen- und Reifenabrieb. Aber nur für die Bremsen gibt es überhaupt ein genormtes Messverfahren.

Die immer strengeren Umweltschutzvorschriften wären selbst für Sisyphos eine kaum zu erfüllende Aufgabe. Denn egal wie groß die Fortschritte sind – sie reichen nie aus. Beispiel Feinstaub-Emissionen: Diese sind dank des flächendeckenden Einsatzes von Diesel- und Ottopartikelfiltern eigentlich kein großes Thema mehr. Keine Messstation in Deutschland verzeichnet noch mehr als die erlaubten 35 Tage mit Werten über 50 Mikrogramm Feinstaub in einem Kubikmeter Atemluft. Doch das heißt nicht, dass der Gesetzgeber nun locker lässt. Weil es keinen Ruß mehr zu reglementieren gibt, rücken bei der kommenden Euro-7-Norm, die für 2025 geplant ist, die Abriebpartikel von Bremsen und Reifen in den Fokus. Eigentlich kann man deshalb nicht mehr von einer Abgasnorm sprechen – Emissionsnorm wäre wohl der passendere Begriff.
Doch wie groß ist das Problem überhaupt? Eine Untersuchung aus Baden-Württemberg (siehe Grafik) zeigt, dass die Feinstaub-Emissionen (Größenklasse PM10) von 1995 bis 2020 von rund 8.000 auf 2.000 Tonnen gesunken sind. Allerdings blieb das Aufkommen an Bremsen- und Reifenabrieb gleich: Es beträgt etwa 1.500 Tonnen pro Jahr und macht mittlerweile etwa 70 Prozent der Gesamtemissionen des Straßenverkehrs aus.
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