Stern Auto integriert ehemalige Niederlassungen in Rekordzeit

Autor / Redakteur: Julia Mauritz / Julia Mauritz

Innerhalb von gut einem Jahr hat die neu gegründete deutsche Tochter der chinesischen Autohandelsgruppe LSH die eigene Struktur aufgebaut und 15 ehemalige Mercedes-Niederlassungen zu selbstständigen Betrieben umgebaut.

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Die 15 ehemaligen Daimler-Niederlassungen firmieren als Stern Auto (im Foto der Betrieb in Wernigerode). Die drei Russ-&-Janot-Betriebe haben ihren Namen behalten.
Die 15 ehemaligen Daimler-Niederlassungen firmieren als Stern Auto (im Foto der Betrieb in Wernigerode). Die drei Russ-&-Janot-Betriebe haben ihren Namen behalten.
(Bild: Martin Klindtworth)

Im Juni 2015 hatte Stern Auto den Zuschlag für alle 15 zum Verkauf stehenden ostdeutschen Mercedes-Benz-Niederlassungsstandorte mit 1.200 Mitarbeitern erhalten. Bis Ende Oktober 2016 will die deutsche Tochtergesellschaft des inhabergeführten chinesischen Mischkonzerns LSH Group den formalen Integrationsprozess abschließen, um sich ausschließlich strategischen Zukunftsthemen widmen zu können.

Beachtlich ist dieses kurze Zeitfenster vor allem, weil Stern Auto erst im Jahr 2014 gegründet worden ist – im Zuge des Erwerbs von drei Mercedes-Benz-Betrieben von Russ & Janot. Folglich musste Stern Auto parallel zum komplexen Integrationsprozess der Betriebe das eigene Unternehmen aufbauen: „Wir haben alle Zentralfunktionen selbst entwickeln müssen und sind dabei von null gestartet – ohne Mitarbeiter und ohne jegliche Infrastruktur, IT-Systeme und elementare Funktionen wie eine Personalabteilung, Controlling oder Buchhaltung“, schildert Stern-Auto-CEO Hans-Peter Immel.

Auch bei der Übernahme der ehemaligen ostdeutschen Mercedes-Benz-Niederlassungen lauerten Immel zufolge Herausforderungen unterschiedlichster Art: „Die Übernahme von Russ & Janot war einfach, weil es sich um einen voll funktionsfähigen Stand-alone-Handelsbetrieb mit drei Standorten handelte. Bei der Übernahme der Niederlassungen galt es hingegen, sehr heterogene Betriebe aus der Daimler-Organisation herauszulösen“, erklärt er. Die Betriebe arbeiteten beispielsweise mit unterschiedlichen Dealer-Management-Systemen, und einige hatten aufgrund einer besonderen Verbundstruktur aus Daimler-Zeiten keine eigene Disposition, kein Personalwesen, keine Buchhaltung und auch keinen Einkauf.

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Seit dem 1. Juli gehören die ehemaligen Niederlassungen offiziell zu Stern Auto. Und Hans-Peter Immel ist selbst stolz darauf, wie reibungslos rückblickend alles über die Bühne gegangen ist. Inzwischen arbeiten alle Betriebe mit einem DMS, und es gibt einheitliche Strukturen und Prozesse an allen Standorten. Alle 15 Betriebe firmieren mittlerweile als Stern Auto. Nur die drei übernommenen Russ-&-Janot-Standorte haben ihren alten Namen behalten.

Holding zählt 25 Mitarbeiter

Auch die Zentrale von Stern Auto, die ihren Sitz in einem modernen Bürogebäude in Leipzig hat, ist inzwischen eine schlagkräftige Holding mit rund 25 Mitarbeitern. Neben der IT- und der Personalabteilung, sind dort das zentrale Controlling, das Marketing, der Einkauf, die Buchhaltung und das Qualitätsmanagement angesiedelt.

Der ehemalige Leiter der Leipziger Niederlassung Alexander Tomescheit verantwortet als COO das operative Geschäft von Stern Auto, während der ehemalige Managing Director bei Lei Shing Hong und Kredit- und Finanzchef von Daimler China, Tobias Hauck, als CFO für die Finanzen der Gruppe zuständig ist.

Bis Ende Oktober will Stern Auto den formalen Integrationsprozess abschließen, um sich verstärkt strategischen Zukunftsthemen widmen zu können: „Wir sind operativ bereits sehr stabil. Die kommenden paar Monate werden wir nutzen, um an einigen Stellen noch nachzujustieren, aber ab November wollen wir uns ausschließlich mit der Zukunft beschäftigen“, schildert Alexander Tomescheit.

Einen ausführlichen Beitrag über Stern Auto lesen Sie in der Ausgabe 40 von »kfz-betrieb«, die am 7. Oktober erscheint.

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