Stimmung in der Kfz-Branche fällt auf tiefsten Wert seit der Wirtschaftskrise

Von Jakob Schreiner

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In der Corona-Krise verzeichnen Kfz-Betriebe massive Umsatzeinbrüche. Wie der aktuelle Branchenindex zeigt, spiegelt sich das auch in der Stimmung der Branche wider.

(Bild: Daimler)

Die Ausgangsbeschränkungen und Schließungen vieler Geschäfte haben das gesellschaftliche wie wirtschaftliche Leben in Deutschland über mehrere Wochen weitestgehend lahmgelegt. Das hat auch Autohäuser und Werkstätten schwer getroffen. Die Stimmung in der Kfz-Branche erreichte zuletzt den tiefsten Punkt seit einer Dekade. Unter den Vertragspartnern sackte der Wert dabei von 97 auf 75 Punkte ab, bei den freien Betrieben von 96 auf 76 Punkte. Das hat die Branchenindexbefragung von »kfz-betrieb«, BBE Automotive und Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) ergeben.

Während des Befragungszeitraums zum Monatsanfang lagen die mittlerweile eingetretenen Lockerungen noch in weiter Ferne. Entsprechend düster waren die Prognosen der Vertragspartner und freien Werkstätten.

Die Stimmungseinbrüche erinnern an die Situation im März 2008, als die Auswirkungen der Wirtschaftskrise Deutschland erfasst hatten. Es gibt aber einen bedeutenden Unterschied: Damals waren in erster Linie die Markenpartner von den Schwierigkeiten betroffen. Freie Betriebe litten zwar auch unter dem gesamtwirtschaftlichen Abschwung, die Stimmungskurve verlief aber deutlich linearer. Die jetzige Krise ist universeller und erfasst Vertragspartner und freie Betriebe gleichermaßen.

Dennoch zeigten sich erneut die Vertragspartner besonders besorgt. Aufgrund lange geschlossener Showrooms haben sie mit dem Wegfall des Handelsgeschäfts zu kämpfen. Auch die Prognosen für den Mai fallen katastrophal aus. 93 bzw. 96 Prozent von ihnen rechnen mit niedrigeren Umsätzen. Auch im Service rechnen Markenpartner wie freie Werkstätten mit massiven Umsatzeinbrüchen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat klagen viele der beiden Befragungsgruppen ebenfalls über gesunkene Umsätze.

Auch in diesem Bereich ist der Handel mit Gebraucht- und Neuwagen stärker betroffen als das reine Servicegeschäft. Doch auch von jenen Betrieben verzeichnete mehr als jeder zweite zuletzt Umsatzrückgänge. Die Werkstattauslastung der Markenbetriebe lag bei 72 Prozent (2019: 79,5 %) und der Freien bei 62,8 Prozent (2019: 72,8 %).

Alle Befragten bewerteten die eigene wirtschaftliche Lage entsprechend schlechter und vergaben nach dem Schulnotensystem eine 3,4 bzw. 3,2. Im Vormonat war es noch eine 2,6 bzw. 2,5.

Ergebnisse der vergangenen monatlichen Branchenindexbefragungen finden Sie im Online-Archiv.

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