Toyota-Händler haben Vertrauen in Importeur verloren

Redakteur: Vera Preising |

Eine Rendite auf dem Tiefststand, fehlende Marketingaktionen und sinkende Absatzzahlen trüben die Stimmung. Händlerverbandspräsident Michael Martin konfrontierte den Importeur mit diesen Missständen.

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(Foto: Preising)

Nach einem kleinen Lichtblick auf der Hauptversammlung im vergangenen Jahr ist die Stimmung bei den Toyota-Händlern wieder getrübt: Die Absatzmarke von 85.000 Einheiten für 2013 wurde schon nach wenigen Wochen nach unten korrigiert. Außerdem wirken sich die derzeit langen Lieferzeiten bei den Hybridmodellen negativ auf die Neuzulassungen aus.

Das Ergebnis: „Schrieben im Dezember 2011 noch 23 Prozent der Händler rote Zahlen, sind es mittlerweile 69 Prozent. Zudem hat die Rendite einen Tiefststand von -1,2 Prozent erreicht“, sagte Händlerverbandspräsident Michael Martin auf der Toyota-Delegiertenversammlung am Montag in Berlin. „Das ist ein Desaster, das darf nicht sein“, so Martin weiter.

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Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, hatte der Händlerverbandsvorstand bereits im April der Toyota-Deutschland-Führung das Vertrauen entzogen. „Wir wollen wieder eine starke Basis aus Respekt spüren. Nur mit Ehrlichkeit, Vertrauen und der Mitverantwortung bei Entscheidungen können wir in Zukunft partnerschaftlich mit unserem Importeur zusammenarbeiten.“ Laut Martin habe das Aussprechen des Vertrauensproblems erste Wirkung gezeigt, das Feedback sei positiv. Jetzt liege es an Toyota zu beweisen, „dass wir wieder besser werden können.“

Privatleasing und gewerblicher Markt als Erfolgsfaktoren

Um wieder erfolgreich unterwegs sein zu können, sei ein attraktives Privatleasing unerlässlich, sagte Ulf Pfeiffer, der den rund 50 anwesenden Händlern über die Arbeit des Ausschusses Finanzdienstleistungen berichtete. „Auch der gewerbliche Markt ist wichtig für unsere Absatzzahlen. Doch auch hier fehlen noch attraktive Angebote“, so Pfeiffer weiter. Ausbaubedarf gebe es auch im Bereich EDV, erklärte Uwe Heinz, Vorsitzender des Ausschusses Händlerentwicklung: „Wir müssen uns im Bereich EDV breiter aufstellen, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.“

„Wir bekommen Auflagen und Vorschriften von einem Importeur, der seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat. Uns fehlt die Transparenz bei den Vertriebsaktivitäten“, erklärte Andreas Dobbert, Vorsitzender Ausschuss Vertrieb. Er forderte eine konstruktivere Zusammenarbeit. Denn nur wenn der Handel in sämtliche Aktivitäten eingebunden werde, könne man gemeinsam erfolgreich sein. Dobbert: „Derzeit bin ich unzufrieden mit dem, was wir von Toyota zurückbekommen.“

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