Vans stehen immer mehr im Abseits

Von Christoph Seyerlein

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Mini- und Großraum-Vans haben zuletzt in Deutschland stark an Boden eingebüßt. Das dürfte nicht zuletzt eine Folge des SUV-Booms hierzulande sein. Zudem streichen mehrere Hersteller ihr Van-Angebot zusammen. Eine Umfrage von »kfz-betrieb« zeigt: Eine Mehrheit in der Branche sieht für jene Autos keine große Zukunft.

Auch beim Seat Alhambra waren die Neuzulassungszahlen in Deutschland zuletzt stark rückläufig.
Auch beim Seat Alhambra waren die Neuzulassungszahlen in Deutschland zuletzt stark rückläufig.
(Bild: Seat)

Vans befinden sich in Deutschland zunehmend im Nachfrageloch. Im August hatten Mini- und Großraum-Vans gemeinsam gerade mal einen Marktanteil von 3,9 Prozent an allen Neuzulassungen in Deutschland. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es noch 6,6 Prozent.

Mini-Vans waren im zurückliegenden Monat mit einem Neuzulassungs-Minus von 63,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat das am stärksten schrumpfende Fahrzeug-Segment in Deutschland. Großraum-Vans entwickelten sich mit einem Rückgang von 44,5 Prozent am drittschlechtesten.

Ein Grund für die sinkende Beliebtheit der „Familienkutschen“ dürfte der gleichzeitige SUV-Boom sein. Jene Fahrzeuge sind mittlerweile das neuzulassungsstärkste Segment in Deutschland. Entsprechend bauen die Hersteller ihre SUV-Portfolios immer weiter aus.

Hersteller setzen bei Vans den Rotstift an

Bei den Vans setzt die Industrie dagegen mehr und mehr den Rotstift an. Erst kürzlich kündigte der Volkswagen-Konzern an, bei VW Sharan und Seat Alhambra die Diesel-Motoren zu streichen. Und das, obwohl jene Aggregate für mehr als 70 Prozent des Gesamtabsatzes bei beiden Modellen gut sind. Hintergrund dürfte dabei die zunehmend kostspielige Abgasreinigung bei Diesel-Modellen sein. Bei gleichzeitig schrumpfendem Kundeninteresse lohnen sich derartige Investitionen für Hersteller wohl kaum noch.

Der Volkswagen-Konzern steht mit derartigen strategischen Überlegungen allem Anschein nach nicht allein da. Vor einigen Wochen berichtete beispielsweise das „Handelsblatt“, dass bei Mercedes die B-Klasse vor dem Aus stehe. Und das, obwohl das Auto regelmäßig der meistverkaufte Mini-Van in Deutschland ist.

Kfz-Branche zeigt sich eher skeptisch

In der Kfz-Branche sieht wohl auch aufgrund solcher Meldungen eine Mehrheit keine große Zukunft für Vans. Bei einer Umfrage von »kfz-betrieb« via Instagram bewerteten 55 Prozent die Aussichten für jene Autos als eher trüb. An der Abstimmung nahmen insgesamt 2.484 User teil.

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