Lieferengpässe Welche Marken die geduldigsten Kunden haben

Von Julia Mauritz

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Wie lange sind Käufer bereit, auf ein Auto zu warten? Das untersuchten jetzt Marktforscher – und kamen zu einem überraschenden Ergebnis: Den längsten Geduldsfaden haben unter anderem Käufer einer Billigmarke, den kürzesten die Kunden eines japanischen Herstellers.

Im Schnitt gut fünf Monate Wartezeit nehmen die Kunden für ihren Neu- und Gebrauchtwagen in Kauf. Doch es gibt markenspezifische Unterschiede.
Im Schnitt gut fünf Monate Wartezeit nehmen die Kunden für ihren Neu- und Gebrauchtwagen in Kauf. Doch es gibt markenspezifische Unterschiede.
(Bild: A.Fenqler www.das-fotoprojekt.de 53859Niederkassel,)

Der massive Auftragsstau bei den Herstellern und Importeuren bremst die gesamte Autobranche weiter aus. Wie die Kunden mit den Lieferproblemen umgehen, haben die Nürnberger Marktforscher von Puls analysiert. Sie befragten im Juni 1.020 repräsentativ ausgewählte Personen in Deutschland, die in den kommenden sechs Monaten einen Neu- oder Gebrauchtwagen kaufen möchten, oder die in den letzten 12 Monaten ein Fahrzeug erworben hatten.

Ein interessantes Ergebnis: Immerhin 63 Prozent der Autokäufer brachten dabei Verständnis für die aktuelle Lage auf. Doch zwischen den zugesagten und den maximal von den Kunden in Kauf genommenen Lieferzeiten, die markenübergreifend bei 5,2 Monaten liegen, klafft eine Lücke von 2,5 Monaten.

Wenn es um die Käufer mit dem längsten Geduldsfaden geht, zeigen sich deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Marken: Am größten ist die Bereitschaft, auf ihren Neu- oder Gebrauchtwagen zu warten, bei den Kia-, Mercedes- und Dacia-Interessenten.

Auch wenn 43 Prozent der Befragten angaben, allen Lieferproblemen zum Trotz bei ihrem ursprünglich anvisierten Fahrzeug bleiben zu wollen, können sich die Hersteller und Händler nicht entspannt zurücklehnen: Denn immerhin 36 Prozent der Kaufinteressenten gaben an, sich nach einer anderen Marke umschauen zu wollen. 31 Prozent wollen sich bei anderen Autohäusern umschauen. Weitere 19 Prozent erwägen eine andere Nutzungsart wie zum Beispiel ein Leasing oder ein Auto-Abo.

Bei der Frage, was die Hersteller tun können, um die Folgen der langen Lieferzeiten abzumildern, gaben die Befragten vor allem die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen und die Zusicherung fester Fahrzeugpreise an. Es folgen Service-Gutscheine, feste Liefertermine des Wunschfahrzeugs, die garantierte Inzahlungnahme des Vorfahrzeugs sowie das Angebot eines alternativen Fahrzeugmodells mit einer kürzerer Lieferzeit.

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