ZDK und VDA fordern vom Bund Technologieoffenheit
Nur wenn auch in synthetische Kraftstoffe investiert werde, könnten die Klimaziele der EU zur Verringerung des CO2-Ausstoßes erreicht werden: Der ZDK und VDA fordern deshalb von der Bundesregierung, sich nicht alleine auf die Elektromobilität als Antriebsform der Zukunft festzulegen.

Der ZDK reagiert mit Kritik auf den jüngsten Referentenentwurf des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) und fordert eine Nachbesserung. Denn der Entwurf des BMU ließe die erst im Juni veröffentlichte nationale Wasserstoffstrategie (NWS) unberücksichtigt.
„Zur Verbesserung der CO2-Bilanz gilt es, alle möglichen Maßnahmen und Minderungspotenziale auszuschöpfen“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. „Dazu gehört Wasserstoff genauso wie die E-Fuels.“ Denn gerade Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe könnten sehr schnell dazu beitragen, die CO2-Bilanz zu verbessern.
E-Fuels und Wasserstoff: Wirtschaft läuft gegen Umweltministerin Schulze Sturm
Insbesondere der aktuelle Fahrzeugbestand in Deutschland von mehr als 53 Millionen Autos und Nutzfahrzeugen sollte laut Peckruhn Anreiz genug sein, um die Möglichkeiten durch E-Fuels – auch als Brückentechnologien, beispielsweise durch Kraftstoffbeimischungen – zu erkennen.
Mithilfe von E-Fuels und Wasserstoff als Antriebstechnologie könne schnell eine Verbesserung der CO2-Bilanz erreicht werden, weil diese vom aktuellen Fahrzeugbestand genutzt werden könnten. Schließlich steige das Durchschnittsalter von Pkws weiter an. Aktuell werde ein Auto knapp zehn Jahre gefahren.
Wenn diese nicht frühzeitig abgestoßen werden müssten, weil sie mit E-Fuels weitergenutzt werden könnten, würde der Einsatz synthetischer Kraftstoffe maßgeblich zum Erhalt der automobilen Wertschöpfungstiefe beitragen, sowohl in der Fahrzeugproduktion als auch im Kraftfahrzeuggewerbe.
Nur mit Wasserstoff und E-Fuels ist das Klimaziel erreichbar
Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe als Energieträger der Zukunft müssten dazu auf Basis regenerativer Energiequellen umweltfreundlich hergestellt werden. Eingesetzt in Brennstoffzellenfahrzeugen sei Wasserstoff aus Ökostrom klimaneutral und frei von schädlichen Emissionen. „Eine Festlegung auf E-Fahrzeuge und der regulatorische Ausschluss alternativer Antriebstechnologien insbesondere für Pkws stellen eine Gefahr für das Senken der Emissionswerte und das Erreichen der Klimaziele dar“, betont Peckruhn.
„Wir brauchen Technologieoffenheit, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Technologien setzen sich langfristig nicht durch Subventionen, sondern aufgrund einer fairen Wettbewerbssituation durch. Und die ist aktuell nicht gegeben“, sagt der ZDK-Vizepräsident und fordert, klimaneutral betriebene Verbrennungsmotoren auch aus Kundensicht eine Zukunft zu geben. Peckruhn: „Das zwangsläufige Ende des Verbrennungsmotors herbeizureden und diese Antriebsart ab dem Jahr 2026 für überholt zu erklären, wie das VW-Chef Diess kürzlich getan hat, ist der absolut falsche Weg.“
Ähnlich hat sich aktuell auch der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) positioniert und erklärt, die Klimaziele der EU-Kommission grundsätzlich zu unterstützen. Allerdings dürfe dazu nicht allein auf E-Mobilität gesetzt werden, sondern alle Technologien müssten berücksichtigt werden.
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