100 Jahre Aston Martin: Für Gentlemen und Geheimagenten
Vor 100 Jahren gründeten Robert Bamford und Lionel Martin ein Unternehmen, aus dem Aston Martin wurde. Zu weltweitem Ruhm schaffte es die Marke jedoch erst viele Jahre später.

Auf so eine Geschichte können nicht viele Autohersteller zurückblicken: Aston Martin feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Nicht zu vergessen ist dabei die Historie der Marke mit elf Eigentümerwechseln, sieben unterschiedlichen Unternehmenssitzen und immer wieder modifizierten Markennamen von Bamford and Martin, Aston Martin Motors, Aston Martin Lagonda bis zum schlichten Aston Martin. Dazu kommen die vielen Insolvenzen, aus denen Aston Martin jedes Mal aufs Neue wie der sagenhafte Phoenix aufstieg.
Die Geschichte der Gentleman-Sportwagen verlief genauso spektakulär wie die Filmabenteuer von James Bond. So verwundert es auch nicht wirklich, dass die für Juli vorgesehene Jubelfeier zum 100. Geburtstag des sonst zurückhaltenden Unternehmens betont extrovertiert ausfällt. Im Mittelpunkt stehen soll das größte Aston-Martin-Fahrzeugtreffen aller Zeiten.
Welche Meilensteine dürfen bei diesem Mega-Event nicht fehlen? Zunächst einmal der A3 als ältester noch existierender Prototyp aus den Kindertagen der Marke. Lionel Martin hatte zusammen mit Robert Bamford im Jahr 1913 in London die Firma Bamford and Martin gegründet für den Vertrieb von Singer-Automobilen. Nebenbei entstanden auch eigene Sportwagen-Prototypen, die allerdings erst Anfang der zwanziger Jahre über den Aston Martin A3 in eine Kleinserienproduktion münden. Da hatte Bamford das Unternehmen bereits wieder verlassen und auch Lionel Martin schied 1925 nach dem ersten Insolvenzverfahren aus.
DB steht für David Brown
Zu den neuen Eignern zählte nun Augustus Cesare Bertelli, der die Zuverlässigkeit seiner Sportwagen durch erste Le-Mans-Erfolge im Jahr 1932 demonstrierte. Damit war endlich die Zeit gekommen für eine ernsthafte Serienfertigung von Straßensportwagen, die unter den Namen Le Mans, Ulster und International in der 2,0-Liter-Vierzylinder-Leistungsliga europaweite Anerkennung erfuhren. Dennoch blieben die Verkaufszahlen zu gering.
Nachhaltig ändern konnte dies erst David Brown, der 1947 das malade Unternehmen für den eher symbolischen Preis von 20.000 Pfund kaufte. Brown, den jeder nur bei seinen Initialen DB nannte, war erfolgreicher Großindustrieller. Vor allem aber ein Mann mit Benzin im Blut, der die DB-Sportwagen-Serie lancierte.
Schon 1949 folgte der erste Geniestrich: David Brown hatte die Luxusmarke Lagonda übernommen und dies allein wegen des legendären Lagonda-Sechszylindermotors, der noch von W.O. Bentley konstruiert worden war. Ein 2,6-Liter-Kraftwerk, das den DB2 in dynamisch gezeichneter Touring-Karosserie zu erstaunlichen Erfolgen auf Strecke, Straße und bei den Verkaufszahlen beschleunigte.
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