Analyse: Diesel-Pkw bis 2025 bedeutungslos

Autor Christoph Baeuchle

Der Diesel verliert Marktanteile, darüber sind sich die meisten Experten einig. Doch wie schnell? Darüber herrscht Dissens. Laut einer Studie der Großbank UBS soll der Selbstzünder bis 2025 praktisch bedeutungslos sein.

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(Bild: Aral)

Während viele Autoexperten dem Dieselantrieb einen schleichenden Bedeutungsverlust vorhersagen, spielt er aus Sicht der Autoanalysten der Großbank UBS bereits in weniger als einem Jahrzehnt kaum noch eine Rolle: „Der Diesel verschwindet aus dem Pkw-Antriebsmix bis 2025 nahezu vollständig. Sein weltweiter Marktanteil sinkt von derzeit 13,5 Prozent auf dann noch 4 Prozent“, schreiben die Analysten in ihrer aktuellen Studie.

Vor allem in drei Märkten spielt der Diesel derzeit eine wesentliche Rolle: Indien (43 %), Südkorea (45 %) und Europa (50 %). In allen drei Märkten verliert der Selbstzünder deutlich an Bedeutung. Am stärksten werde die Nachfrage in Europa zurückgehen. Hier sinkt der Anteil nach Ansicht der Experten bis 2025 auf zehn Prozent.

Der Diesel befinde sich in den nächsten Jahren in einem „perfekten Sturm“, schreiben die Analysten: Steigende Umweltauflagen führen zu höheren Kosten für den Dieselmotor, hinzu kommen strengeren Auflagen und Fahrverbote. Auf der anderen Seite gewinnen alternative Antriebe an Bedeutung, die Kosten für Hybrid- und Elektroautos gehen zurück.

Dies könnte dazu führen, dass die Sorgen der Verbraucher über die Restwerte der Fahrzeuge steigen. „Sinkendes Verbrauchervertrauen in den Diesel könnte zu einem Teufelskreis führen und den Wechsel beschleunigen“, schreiben die Analysten.

Auch zahlreiche Experten und Manager gehen davon aus, dass die Marktanteile des Diesels künftig sinken werden. Allerdings rechnen die meisten mit einem weit langsameren Bedeutungsverlust. „Die CO2-Vorgaben ab 2021 in Europa sind nur durch den großflächigen Einsatz effizienter Verbrennungsmotoren und weiterer Elektrifizierung zu erreichen. Daher wird der saubere Dieselmotor uns in Zukunft weiterhin begleiten", sagte BMW-Chef Harald Krüger der Funke Medien-Gruppe.

Doch dies dürfte sich dann nach Einschätzung des BMW-Chefs mit der Zeit ändern: „Mit einem zunehmend anspruchsvoller werdenden Umfeld auch bei der Diesel-Regulierung wird irgendwann der Punkt kommen, an dem es schlichtweg unwirtschaftlich sein wird, den Dieselantrieb immer weiter an die Anforderungen einer zunehmend ambitionierten Gesetzgebung anzupassen", ergänzte Krüger. „Wenn gleichzeitig bei Batteriekapazität und Preisen weitere Fortschritte erzielt werden, dann wird Elektromobilität die entscheidende Rolle spielen.“

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