Auto Metzner – eine Erfolgsgeschichte aus dem Labertal

Autor Ottmar Holz

Ganz ohne Systemhilfe aus dem Nichts erfolgreich durchstarten – das gelingt nur wenigen freien Werkstätten. Wie es laufen kann, zeigt der Betrieb von Katja und Thomas Metzner, der mit „Leidenschaft zum Auto“ zu den Top-Ten-Betrieben des deutschen Werkstattpreises 2019 gehört.

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„Hier steht mein Name drauf, und da kommt auch sonst nichts hin“: Der Betrieb der Metzners ist ein echter „Freier“ und gehört keinem Werkstattsystem an.
„Hier steht mein Name drauf, und da kommt auch sonst nichts hin“: Der Betrieb der Metzners ist ein echter „Freier“ und gehört keinem Werkstattsystem an.
(Bild: Holz / »kfz-betrieb«)

Katja und Thomas Metzner haben bei der Gründung ihres Betriebes in Langquaid südlich von Regensburg nichts dem Zufall überlassen. Das heikle Thema Standortwahl fiel den beiden relativ leicht. Sie sind gebürtige Leipziger, die im Großraum Regensburg arbeiteten. Sie hatten daher keine lokalen Präferenzen wie so mancher dort gebürtige Ortsansässige. Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, hatte einen eher ungewöhnlichen Grund. „Drei kleine Kinder, berufstätig, aber keine Oma vor Ort? Das klappt nicht als Angestellte in Bayern – und daher beschlossen wir, uns selbstständig zu machen“, berichtet Katja Metzner. „Mein Mann macht die Werkstatt, ich das Ganze drumherum – das war der Plan.“

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Neukunden gewinnt die Firma mittlerweile fast schon von allein. „Mundpropaganda bringt uns die meisten Neukunden“, ist sich Katja Metzner sicher. „Und dann ist da natürlich noch unsere Waschanlage.“ Das hauseigene Waschportal war von Anfang an zentraler Bestandteil des mit den geldgebenden Banken geplanten Businessplans. Der Plan ging auf, zumal Thomas Metzner bei der Auswahl des Waschportals mit Gelenkbürsten preislich vornherein in die Vollen gegangen war. Die Anlage half bei der Überwindung der immer vorhandenen Schwellenangst gegenüber völlig neuen Betrieben. Nach einer HU, einem Kundendienst oder größeren Reparaturen übergibt Metzner dem Kunden ein frisch gewaschenes Auto – unüblich für „die kleine Freie auf dem Land“.

Natürlich nutzt der Betrieb die üblichen Werbemedien wie das lokale Anzeigenblatt „Labertal Gschichten“. Die Anzeigen gestaltet Katja Metzner übrigens selbst. Aus ihrer Hand stammt zudem die hochprofessionelle 16-seitige Imagebroschüre über das Leistungsangebot der Firma sowie die gesamte Farb- und Formensprache des kleinen Unternehmens. So zahlt bereits das dynamische Firmenlogo – eine Hand, die einen Gabelschlüssel umschlossen hält – auf die ideellen Unternehmenswerte ein. Besonders lobenswert: Auf einer der 16 Seiten animiert die junge Familie dazu, das Auto auch mal stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zu fahren.

Auto Metzner zählt zu den Besten

Die unternehmerische Weitsicht und das selbst entwickelte Marketingkonzept haben der Jury des Deutschen Werkstattpreises sehr gut gefallen. Die Entscheidung der Jurymitglieder, bestehend aus Vertretern der Redaktion »kfz-betrieb« und der Automechanika Frankfurt: Der Betrieb von Katja und Thomas Metzner gehört zu den Top-Ten-Betrieben des Deutschen Werkstattpreises 2019.

Interessierte Inhaber und Mitarbeiter von freien Werkstätten sollten sich die Preisverleihung nicht entgehen lassen. Sie findet abends am 18. Oktober 2019 statt, dem Vorabend der Fachtagung Freie Werkstätten und Servicebetriebe im Würzburger Vogel Convention Center. Übrigens ist die Teilnahme an der Preisverleihung für die Besucher der Fachtagung kostenlos.

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