BMW kürzt Erfolgsbeteiligung
Im Gegensatz zum Konkurrenten Audi kommt das Sparpaket von BMW ohne massive Stellenkürzungen aus, dafür sinkt 2020 die Erfolgsbeteiligung. Allerdings sollen die Mitarbeiter künftig mehr Geld für die Altersvorsorge bekommen.
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Nach Audi hat sich auch BMW mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner dabei ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Die Einigung bezeichnete der Vorstandsvorsitzende Harald Krüger nach Informationen der „Deutschen Presse-Agentur“ als „sehr ausgewogenen Kompromiss“. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch betonte, dass es gelungen sei, die „einzigartige Erfolgsbeteiligung“ langfristig abzusichern.
Allerdings sinkt sie, weil künftig der sogenannte Dividenden-Faktor wegfällt. Nach der neuen Formel hätte ein typischer Bandarbeiter der Tarifstufe ERA 5 laut BMW für das vergangene Jahr nicht mehr 9.100, sondern 7.600 Euro bekommen. Im obersten Tarifbereich ERA 12 wäre die Erfolgsbeteiligung von 15.700 auf 13.100 Euro gefallen. Damit läge BMW immer noch deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Vereinbarungen erfüllen BMW-Sparziele
Auch bei den 40-Stunden-Verträgen haben Betriebsrat und Autohersteller zu einem Kompromiss gefunden. So soll die Möglichkeit, dass Mitarbeiter freiwillig ihre Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden erhöhen und entsprechend höher bezahlt werden, nicht pauschal reduziert werden. Allerdings müssen auch diese Mitarbeiter Einbußen hinnehmen. Künftig werden ihr Weihnachtsgeld und ihre Erfolgsbeteiligung nämlich nicht mehr auf Basis des 40-Stunden-Einkommens, sondern auf Basis der normalen 35-Stunden-Woche berechnet.
Mehr Geld gibt es für die Altersvorsorge. Künftig sollen pro Cent Dividende 2,40 Euro in die Altersvorsorge der Mitarbeiter fließen, maximal aber 1.200 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Alle Änderungen gelten von 2020 an. Laut BMW erfüllen die Vereinbarungen die Sparziele des Unternehmens.
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Audi: Tausende Stellen in Deutschland fallen weg
Demo: Sicherheit in unsicheren Zeiten
Die Automobilindustrie befindet sich weiter in der Krise. Am Mittwochabend haben laut „DPA“ mehr als 3.000 Mitarbeiter von Autozulieferern in Schweinfurt für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Beschäftigten folgten einem Aufruf der Gewerkschaft IG Metall, die eine Kundgebung unter dem Motto „Sicherheit in unsicheren Zeiten“ organisiert hatte.
Die Beschäftigten hätten die Sorge, dass die gegenwärtige Struktur- und Konjunkturkrise in der Autoindustrie genutzt werde, um Restrukturierungsprozesse in Gang zu setzen, sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Schweinfurt, Peter Kippes.
Schweinfurt ist ein Schwerpunkt der Autozuliefer-Industrie in der Region. Bei den vier Werken der Unternehmen SKF, Schaeffler, ZF und Bosch-Rexroth sind nach Angaben der IG Metall mehr als 22 000 Mitarbeiter beschäftigt.
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