BMW Vision i-Next: Mit Strom und autonom
Autonom, vernetzt, elektrisch. So stellt sich BMW die zukünftige „Freude am Fahren“ vor. Die Serienversion der Studie „Vision i-Next“ soll in drei Jahren auf der Straße sein.

Wirklich verstanden haben die lange Pause wohl nur die BMW-Oberen selbst. Dass der bayerische Fahrzeugbauer 2013 mit dem Karbon-Elektroauto i3 die gesamte Branche vorführte, war löblich. Vorsprung durch Technik, kombiniert mit neuer Freude am Fahren. Perfekt.
Dass danach aber gar nichts mehr passierte und die Münchener der Mut verließ, mit Folgemodellen der Konkurrenz weiter einzuheizen, bleibt unverständlich. Mittlerweile sind Mercedes mit dem EQC und Audi mit dem E-Tron an BMW vorbeigezogen, Jaguar hat seinen I-Pace bereits auf der Straße.
Doch inzwischen hat man in München den Ernst der Lage erkannt. Schon im vorigen Jahr präsentierten die Bayern eine Elektrostudie in der Größe eines 4er Grand Coupés, die 2021 als i4 in den Markt gehen soll. Für 2019 wird der Mini elektrifiziert, 2020 soll dann das Elektro-SUV iX3 serienreif sein.
Doch Mini und iX3 sind umgebaute Verbrenner, bilden nur eine Art Brücke zu einer ganz neuen Generation von Elektrofahrzeugen. Mit ihnen will BMW dann den Schalter richtig umlegen. Sie sollen nicht nur batterieelektrisch unterwegs sein, sondern auch beim Thema Autonomes Fahren, den „Trail Blazer“ spielen, wie BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich es ausdrückt, also die Vorreiterrolle einnehmen.
Wie man sich diese Zukunft auf vier Rädern vorstellt, präsentierte BMW vergangene Woche auf dem Münchener Flughafen. Im Bauch eines Cargo-Fliegers der Lufthansa steckte die „Vision i-Next“, startklar zu einer fünftägigen Weltumrundung mit den Stationen New York, San Francisco und Peking, also seinen künftigen Hauptmärkten.
Unkonventionelle Kombination
Der Vision i-Next ist eine über fünf Meter große Mischung aus Kombi, Van und SUV. „Das Fahrzeug hat die Länge des X5, die Höhe des X6 und die großen Räder des X7“, sagt der Leiter BMW i Design, Domagoj Dukec. Alles wurde anders gestaltet, viele Konventionen über Bord geworfen.
Der BMW-typischen, aber jetzt geschlossenen Niere fehlt der Mittelsteg, umrahmt ist sie von einem LED-Band. Die Scheinwerfer gleichen Schlitzen, die Windschutzscheibe verläuft fließend ins Glasdach, die skulpturale Heckklappe trägt lediglich die Rücklichter, nicht breiter als ein Strich, sowie das Propeller-Symbol der Marke BMW. Unter dem Stoßfänger lugen zwei mächtige Diffusor-Auslässe hervor, die nicht Rennsportlichkeit darstellen sollen, sondern optimierte Aerodynamik.
Ob es allerdings die Portaltüren wie beim i3 erneut in die Serie schaffen, bleibt abzuwarten. Werden sie komplett geöffnet, benötigt der i-Next neben sich mindestens 1,5 Meter Freiraum, in den heutigen Parksituationen ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wird der i-Next keine Karbon-Karosseriestruktur nach dem Vorbild i3 bekommen. Man entschied sich für einen Leichtbau-Mix aus Stahl, Aluminium, Magnesium und Karbon.
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