BMW Vision i-Next: Mit Strom und autonom

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Minimalismus ist im Innenraum angesagt, und zwar in seiner reinsten Form. Es gibt keine Knöpfe und Schalter mehr, stattdessen viel Luft, viel Licht, helle Stoffe und zwei freistehende Displays. Es könnte auch die Lounge eines skandinavischen Boutique-Hotels sein.

Die vorderen Sitze gehen fast nahtlos in die Seitenwände über, wirken eher wie ein Sofa. Die integrierten Kopfstützen lassen sich zurückbiegen, der besseren Unterhaltung nach hinten wegen. Zwischen den Sitzen spannt sich eine scheinbar schwebende und kaffeetischähnliche Mittelkonsole, unter deren Holzfurnier sich – unsichtbar – ein Touch-Pad befindet.

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Ähnliches fiel den Designern für den Fond ein. Auch hier eine sofaähnliche Lounge, bezogen mit rustikalem Jacquard-Stoff, unter dem spezielle Sensoren stecken. Sie lassen sich mit den Fingern aktivieren und dienen der Steuerung der Konnektivität. Sogar das Smartphone lässt sich auf dem Polster induktiv laden. Verwunderlich nur, warum es keine umlegbare Rücksitzbank und keinen variablen Laderaum im i-Next gibt. Lifestyle und hipp sein schlagen hier die Funktionalität.

Das eingezogenen, kleine Rechteck-Lenkrad sowie die bündig im Boden versenkten Pedale, versehen nur mit einem großen Plus- und Minus-Zeichen, verraten unmissverständlich: Der i-Next wird autonom auf Level 4 unterwegs sein können. Das heißt, das Auto fährt selbstständig, der Fahrer kann sich um andere Dinge kümmern.

Ob diese Technik allerdings schon in drei Jahren einsetzbar sein wird, wissen auch die BMW-Ingenieure nicht. Noch fehlt in vielen Ländern hierzu die gesetzliche Grundlage. „Technisch sind wir auf jeden Fall in der Lage, Level 4 anzubieten“, versichert Entwicklungsvorstand Fröhlich. Ein Fingerdruck auf das BMW-Logo im Lenkrad reicht, um von Autonomie zurück in den herkömmlichen Fahrmodus zu wechseln. Das Lenkrad fährt heraus, die beiden Pedale stellen sich wieder auf.

Detaillierte technische Angaben zum Vision i-Next macht BMW noch nicht. Unter dem Blech steckt zur Markteinführung die fünfte Generation des hauseigenen Elektrobaukastens. Derzeit ist man bei Generation drei. Genügend Platz im Boden wäre für eine Kapazität von deutlich über 130 kWh, was eine Reichweite von gut 600 Kilometer ermöglichen würde.

Eigener Elektroantrieb mit neuem Konzept

Bei den elektrischen Antrieben verwendet BMW ebenfalls eine Eigenentwicklung. Sie nennt sich HEAT (Highly-integrated Electric Drive Train, zu Deutsch: Hochintegrierte Elektrische Antriebstechnik). „Während heute E-Motor, Getriebe und Leistungselektronik drei Teile bilden, sind bei uns zukünftig alle Komponenten in einem Gehäuse integriert“, sagt Robert Irlinger, Leiter Produktlinie BMW i.

Der neue Antrieb kommt erstmals 2020 im iX3 zum Einsatz. Zu rechnen ist mit mindestens 400 Kilowatt Gesamtleistung. Zudem ist das System so ausgelegt, dass mit bis zu 150 kW geladen werden kann. Die Batterie wäre so schon weniger als 40 Minuten zu 80 Prozent wieder gefüllt – und ein Nachteil der Elektromobilität zumindest abgemildert.

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