Ford Das Agentursystem kommt häppchenweise

Von Julia Mauritz Lesedauer: 5 min

Der Hersteller rüttelt nicht an seiner Entscheidung, ein echtes Agentursystem einzuführen. Allerdings hat er mit Blick auf die Komplexität des Projekts den Zeitplan und das Prozedere angepasst. Das kommt auf die Ford-Partner zu.

Die Ford-Händler bekommen erst sogenannte Stufenverträge und dann im zweiten Schritt Agenturverträge.
Die Ford-Händler bekommen erst sogenannte Stufenverträge und dann im zweiten Schritt Agenturverträge.
(Bild: Mauritz – »kfz-betrieb«)

Erst erhalten die Händler Stufenverträge, dann, zu einem noch nicht näher spezifizierten Datum, Agenturverträge: Für diese unter den Herstellern bislang einmalige Vorgehensweise hat sich Ford jetzt entschieden. Ursprünglich geplant war der Startschuss für das echte Agenturmodell für den April 2025. Seit März 2022 ist eine Arbeitsgruppe damit betraut, die inhaltlichen Eckpfeiler für das neue Vertriebsmodell zu erarbeiten. Vertreten sind dort neben dem Hersteller und dem Ford-Partner-Verband auch Vertriebspartner sämtlicher Größen sowie Servicepartner und heutige Agenten. Bei den Treffen, so ein Ford-Sprecher, habe sich hinsichtlich der Einführung des Agenturmodells gezeigt, „dass sehr komplexe rechtliche, logistische, steuerliche und systemische Themen gelöst werden müssen und eine stufenweise Einführung für alle Beteiligten einfacher zu handeln ist“.

Das heißt jedoch nicht, dass Ford das echte Agentursystem per se infrage stellt – tatsächlich will Ford bereits im Laufe dieses Jahres erste operative Elemente des Agentursystems einführen. Dazu gehören Ford zufolge unter anderem die zentrale Lagerhaltung für das neue, in Köln produzierte E-Fahrzeug und digitale Prozesse in der Interaktion mit den Kunden. Auch am Kündigungstermin der aktuellen Vertriebs- und Serviceverträge will Ford nicht rütteln. In der zweiten Märzhälfte wird den Ford-Partnern die Kündigung mit der üblichen zweijährigen Frist überreicht, bestätigt Fabio Krause, Geschäftsführer des Ford-Partnerverbands. Parallel zur Kündigung sollen die Händler individualisierte Letters of Intent (LoI) erhalten. Neu ist, dass die Vertriebspartner als Zwischenschritt einen neuen Händlervertrag erhalten sollen.