Reifentest Kaum Leistungs-, aber große Preisunterschiede bei UHP-Reifen
Die Sachverständigenorganisation GTÜ hat zusammen mit zwei Automobilklubs zehn Reifen der Dimension 225/45 R 18 getestet. Die Leistungsdichte ist extrem hoch – doch kleine Unterschiede bleiben.

Die Reifendimensionen bei modernen Autos wachsen ebenso schnell wie die Karosserien. Ein 18-Zöller markiert mittlerweile bei vielen Mittelklassefahrzeugen eher die untere Grenze der Ausstattungsmöglichkeiten. Um zu zeigen, was aktuelle Reifen aus dem Premium- und Quality-Segment in diesem Format zu leisten imstande sind, haben Auto Club Europa (ACE), Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreich (ARBÖ) und die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) zehn Modelle der Dimension 225/45 R 18 für die Mittelklasse unter die Lupe genommen.
Dabei handelte es sich um die Premiumprodukte Bridgestone Potenza Sport, Continental Premium-Contact 7, Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6, Hankook Ventus S1 Evo 3, Michelin Pilot Sport 5 und Pirelli P Zero PZ4, ergänzt um vier preisgünstigere Modelle von Falken (Azenis FK 520), Kumho (Ecsta PS 71), Maxxis (Victra Sport 5) und Nexen (N`Fera Sport).
Das Leistungsniveau der Probanden war durch die Bank sehr hoch: Nicht weniger als acht Testreifen konnten sich das Prädikat „Sehr empfehlenswert“ sichern; zwei weitere die Note „Empfehlenswert“.
Damit wird die Produktwahl zur Frage des persönlichen Geschmacks und natürlich des Geldbeutels. Im Rahmen ihrer Preisrecherche auf dem Vergleichsportal Check 24 ermittelten die Tester Endverbraucherpreise von rund 550 Euro pro Satz für die Marken Bridgestone, Conti, Goodyear und Pirelli. Michelin ist wie üblich am teuersten (rund 650 Euro), Hankook und Falken halten zu den Traditionsmarken etwas Abstand (rund 450 Euro). Noch mehr sparen können Autofahrer mit den Marken Kumho, Maxxis und Nexen, deren Produkte alle für unter 400 Euro pro Satz zu haben sind.
Zum Testsieger kürten die Tester mit 149 Punkten den Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6. Aber auch die Letztplatzierten, der Nexen N'Fera Sport und der Falken Azenis FK 520, brachten mit 133 Punkten eine mehr als ordentliche Leistung auf den Asphalt.
Traditionell zeigen Reifen bei Tests auf nasser Fahrbahn die größten Leistungsunterschiede. Doch im aktuellen Test ist auch dieses Phänomen kaum auszumachen. Einzig im Queraquaplaning leisteten sich manche Probanden größere Schwächen. Hier schwanken die vergebenen Punktzahlen zwischen drei und sieben, mit dem Hankook als Schwächstem. Dafür bremst der koreanische Reifen auf Nässe am besten. Kategoriesieger ist der Continental.
Auf trockener Straße lag das Testfeld ebenfalls dicht beieinander. Den kürzesten Bremsweg aus 100 km/h lieferten hier der Goodyear und der Continental (beide 34,3 Meter). Den längsten Bremsweg hatte der Kumho Ecsta PS71 (36,3 Meter). Im Subjektivtest überzeugten die Reifen von Bridgestone, Continental, Pirelli und Goodyear mit bester Kurvenfestigkeit und Stabilität. Hier fiel der Goodyear wieder mit besonders präzisem Lenkverhalten auf. Er ist auch der Sieger der Kategorie „trocken“.
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