E-Mobilität für Praktiker

Autor / Redakteur: Edgar Schmidt / Edgar Schmidt

Das zweite ZDK-Technikforum zeigte, wie sich Kfz-Betriebe auf die Hochvolttechnik vorbereiten können. Außerdem ging es um Technik von E-Mobilen sowie um die Nachrüstung von E-Antrieben.

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Beim 2. ZDK-Technikforum konnten die Teilnehmer live die Diagnose und Instandsetzung eines E-Mobils verfolgen.
Beim 2. ZDK-Technikforum konnten die Teilnehmer live die Diagnose und Instandsetzung eines E-Mobils verfolgen.
(Foto: Schmidt)

Der Hype in den Publikumsmedien um den Elektroantrieb hat sich zwar inzwischen etwas gelegt, für die Kfz-Betriebe wird das Thema jedoch zunehmend konkreter. Immer mehr Betriebe müssen sich mit der Hochvolttechnik von Elektro- und Hybridfahrzeugen auseinandersetzen, da die Hersteller diese Fahrzeuge nach und nach auf den Markt bringen.

Deshalb hat auch der ZDK sein zweites Technikforum wieder unter das Motto gestellt: „Wir machen das! Wir halten Autos auch elektrisch mobil!“ Am 5. Mai konnten sich die Teilnehmer im Würzburger Vogel Convention Center umfassend über dieses Thema informieren.

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Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk wies in seinem Einführungsvortrag darauf hin, dass inzwischen immer mehr Autofahrer beispielsweise Fahrzeuge mit Hybridantrieben aus Imagegründen kaufen, auch wenn sich ihr Betrieb wirtschaftlich noch nicht rechne. Bei den Neuzulassungen von Pkw mit alternativem Antrieb bilden die Hybridfahrzeuge inzwischen sogar die größte Gruppe. 2011 wurden 12.622 Autos mit diesem doppelten Antrieb in Deutschland neu zugelassen, sowie 4.873 neue Autos mit Flüssiggas- und 6.283 mit Erdgasantrieb.

Auch wenn diese Zahlen gemessen an der Gesamtzahl von Neuzulassungen noch sehr gering seien, sei es wichtig für die Kfz-Betriebe, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Allerdings ist sich Hülsdonk sicher, dass sich reine Elektroautos mit einer Reichweite von lediglich 150 Kilometern bisher nur schlecht verkaufen lassen. „Erst wenn wir für unsere Kunden die richtigen E-Autos im Programm haben, wird es einen Markt geben“, betont er.

Nach seiner Ansicht können Hochvoltfahrzeuge in der Werkstatt aber genauso behandelt werden wie Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. Den einzigen Unterschied bilde die Hochvolttechnik. „Wir mussten uns im Lauf der Jahre immer wieder mit neuen Techniken auseinandersetzen und haben das geschafft“, sagte Hülsdonk. Es sei nur eine Frage der richtigen Schulungen, die die TAK bereits seit Jahren anbietet.

Neue Gefährdungsbeurteilung erforderlich

Welche Veränderungen sich für Kfz-Betriebe zusätzlich zur neuen Technik ergeben, erläuterte Albert Först von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall Nürnberg. Er ging in seinem Vortrag unter anderem auf die neuen Gefährdungsbeurteilungen ein, die Kfz-Betriebe erstellen müssten, wenn sie an Hochvoltfahrzeugen arbeiten. Denn mit den Hochvoltanlagen kämen neue elektrische, chemische und Brand- bzw. Explosionsgefahren in die Betriebe.

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