Acea Europa-Neuzulassungen weiter im Rückwärtsgang

Von Jens Rehberg

Die Lieferschwierigkeiten der Hersteller werden immer akuter. Das spiegelt sich auch in den europäischen Neuregistrierungen wider. Ein Hersteller hat im März über die Hälfte seines Volumens eingebüßt.

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(Bild: Volkswagen)

Die stockende Versorgung mit Vorprodukten und einigen Rohstoffen sowie der Krieg in der Ukraine drücken weiter auf die Produktion der Autohersteller. Nach Zahlen des Herstellerverbandes Acea sind im März mit 1,13 Millionen Einheiten knapp 19 Prozent weniger Neuwagen auf die europäischen Straßen gekommen als ein Jahr zuvor. Damit ist für das erste Quartal ein Rückgang des gesamten Neuzulassungsvolumens von 10,6 Prozent zu verzeichnen.

In Italien wurden im vergangenen Monat sogar fast ein Drittel weniger Neuwagen registriert als noch im März 2021. In Frankreich gingen die Zahlen um knapp 20 Prozent zurück, in Deutschland um knapp 18 und in Großbritannien um gut 14 Prozent.

Einbruch bei JLR

Auf Fabrikatsebene konnten allein Kia (+22%), Dacia (+18%) und Porsche (+14%) im Vergleich zum Vorjahresmonat wachsen. Die größten Probleme, Volumen auszuliefern, haben dagegen Marken wie Jeep (-36%), Skoda (-34%), Volvo (-34%), Fiat (-33%), Nissan (-31%) oder auch VW (-30%). Geradezu eingebrochen sind die europäischen Neuregistrierungen bei Land Rover (-54%) und Jaguar (-44%). Der Marktanteil von JLR sackte von 2,1 Prozent im März 2021 auf aktuell 1,3 Prozent ab (14.146 Einheiten).

Betrachtet man die Zahlen des ersten Quartals, so haben hinter JLR Nissan (-26%), Volvo (-25%) und Stellantis (-22%) auf europäischer Ebene am meisten Neuzulassungsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebüßt.

Entsprechend finster ist die aktuelle Prognose des Verbands der Automobilindustrie (VDA): „Angesichts einer Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren dürfte es auch in den kommenden Monaten zu Auswirkungen auf die internationalen Automobilmärkte kommen.“ Neben Engpässen bei Vorprodukten und angespannten Logistik- und Lieferketten seien dazu mögliche neue Corona-Lockdowns in China sowie der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine zu zählen – der Ausblick bleibe daher mit großen Unsicherheiten behaftet.

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