Restwertriesen 2025 Große Prognose-Unsicherheit bei Elektroautos

Von Viktoria Hahn

Ein Neuwagenkauf will gründlich durchdacht sein. Den Wertverlust der Fahrzeuge nehmen Autokäufer dabei oftmals auf die leichte Schulter. In Zeiten von staatlichen Kaufanreizen für Elektroautos ändern sich allerdings auch sämtliche Spielregeln.

Elektrischer Sieger ist der Skoda Enyaq iV50 mit einem relativen Werterhalt von 50,5 Prozent des Neukaufpreises.
Elektrischer Sieger ist der Skoda Enyaq iV50 mit einem relativen Werterhalt von 50,5 Prozent des Neukaufpreises.
(Bild: Skoda)

Der Hype um Elektroautos ist stärker denn je. In Sachen Restwert müssen die Käufer von Stromern jedoch mit vergleichsweise hohen Verlusten rechnen. Nach der neuesten Restwertprognose von „Focus Online“ und dem Beratungsinstitut Bähr & Fess Forecast fallen die finanziellen Einbußen beim Skoda Enyaq iV 50 verglichen mit anderen E-Autos noch am geringsten aus: Für den Verkauf eines jetzt erworbenen Modells im Jahr 2025 prognostizieren die Experten einen Restwert von 50,5 Prozent – damit allerdings im Vergleich zu vielen Benzinern oder Dieselmodellen auch einen recht hohen Wertverlust.

Ein Grund hierfür ist die Kaufprämie der Bundesregierung. Aufgrund der Förder-Politik ist das Leasing oder der Kauf eines elektrischen Neuwagens oftmals günstiger als der Erwerb eines gebrauchten Stromers. Das verzerrt den Markt. Dazu gesellt sich ein weiteres Problem: Die Elektroautos werden zu schnell besser. „Zum Teil verdoppeln sich die Reichweiten bei einer neuen Modellgeneration nahezu. Das macht natürlich die jeweilige Vorgänger-Generation alles andere als attraktiv“, erläutert Dieter Fess von Bähr & Fess Forecasts. So „zerschieße“ man sowohl Händlern als auch Herstellern und Privatkäufern mitunter ihre Restwerte.

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Bei Tesla wiederum (das Model 3 hatte sich bei der letzten Auswertung noch den ersten Platz geholt) sorgen häufige Preisänderungen für eine schwierige Werterhalt-Einschätzung – gerade für Flottenkunden ist das ein Problem.

Insgesamt wurden in 16 Kategorien Gewinner ermittelt. Den Gesamtsieg über alle Segmente hinweg holte der Porsche Macan mit einem prozentualen Werterhalt von 59 Prozent. Alle Segment-Sieger zeigt die obenstehende Bildergalerie.

Im Segment der Plug-in-Hybride verdiente sich der Mercedes GLC 300 e mit einem relativen Werterhalt von 54,5 Prozent den ersten Platz. Die Hybride haben jedoch – trotz politischer Förderung – laut den Experten die selben Probleme wie reine E-Autos: Die jeweils nächste Generation bietet mehr elektrische Reichweite und macht damit derzeit aktuelle Modelle unattraktiver.

Porsche führt Sportwagen-Segment an

Bei den Sportwagen führt wenig überraschend ein Porsche die Rangliste an: Der Porsche 911 Carrera Cabriolet (relativer Werterhalt: 58,5 %) dicht gefolgt vom Porsche 718 Boxter (57 %) und dem Drittplatzierten BMW 840i Cabriolet (54,5). Gerade in dieser Kategorie ist es für die Käufer interessant, was ihr Wagen nach einigen Jahren noch wert ist. Denn beim Kauf wird schließlich eine besonders große Stange Geld investiert.

Focus Online und Bähr & Fess Forecasts liefern seit 2010 halbjährliche Restwert-Prognosen, berechnet auf einen Zeitraum von vier Jahren. Durch den Corona-bedingten Teil- bis fast schon Komplett-Ausfall des Autohandels im vergangenen Jahr haben die Experten die Ermittlung der aktuellen Restwertriesen auf 2021 verschoben.

Zur Bestimmung der Restwertriesen ziehen die Studienautoren mehrere Faktoren heran, darunter die Fahrzeugklasse, das Image des Herstellers, den Zustand des Fahrzeugs im Vergleich zu dessen Alter sowie die Marktgängigkeit. Daneben spielen Marktentwicklungen eine Rolle. Als Datenbasis dienen weiterhin Gebrauchtwagenwerte, das Preisniveau in Gebrauchtwagenbörsen und die Auswertung zahlreicher Portfolio-Analysen, dazu werden makroökonomische Parameter berücksichtigt. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten, bleiben Sonderausstattungen bei der Prognose außen vor.

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