Großer Führungskräftetausch bei Nissan Center Europe
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Gleich vier Direktoren-Stellen hat Nissan Center Europe neu besetzt. Eine Position hatte der Importeur zuvor erst neu geschaffen. Für die Nissan-Partner bedeutet die Entwicklung neue oberste Ansprechpartner im Vertrieb und in der Netzentwicklung.

Nissan Center Europe hat sich neu aufgestellte und große Teile des Führungsteams gewechselt. Bewusst sei das Team aber nicht auf einmal getauscht worden, heißt es aus der Nissan-Organisation. Vielmehr sei es ein Zufall, dass so viele Stellen in den vergangenen Wochen neu besetzt wurden.
Für den Vertrieb ist künftig Pascal Michaeli zuständig, der zuvor knapp 18 Monate für die Marke als Regionaldirektor West tätig war. Der 43-Jährige, der seine Karriere bei MAN Nutzfahrzeuge startete, war zuvor bei Toyota Deutschland in Köln. Michaeli übernimmt die Aufgaben von Michael Kujus, der die Leitung von Nissan Österreich übernommen hat. Den Posten hatte zuvor Lars Bialkowski inne, der zur Renault Retail Group gewechselt war – und früher ebenfalls für Nissan Center Europe arbeitete.
Für die Händlernetzentwicklung bei Nissan Center Europe ist künftig Florian Kraft als Direktor Dealer Network Development (DND) und Customer Quality zuständig. Der 35-Jährige folgt auf Roger Ehlen, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat.
Kraft hat bereits eine vielfältige Kariere hinter sich, er arbeitete für Total Deutschland, Renault, die französische Behörde für nukleare Sicherheit und die Französischen Botschaft in Moskau – 2016 wechselte er dann zu Nissan, um als Programm Direktor bei Nissan Middle East von Dubai aus Nissan, Infiniti und Datsun in 22 Märkten zu managen.
Neu im Organigramm des Importeurs ist die Direktion „Business Strategie & Acceleration“. Sie steht unter der Leitung von Joachim Spahl. Der 56-Jährige hat im Laufe seiner Karriere diverse Management-Positionen im In- und Ausland bei Opel, Skoda, Volkswagen, Fiat Chrysler und Nissan bekleidet.
Schwere Zeiten: Umbruch und Absatzprobleme
Spahls Bereich soll letztlich die Elektrostrategie von Nissan vorantreiben. „Unser Fokus wird in Zukunft noch stärker auf dem Vertrieb von EV-Fahrzeugen liegen – und wir wollen auch Themen wie Vehicle-to-Grid, autonomes Fahren und die Vernetzung von Auto und Services weiter vorantreiben“, erläutert Guillaume Pelletreau, Geschäftsführer der Nissan Center Europe, die Aufgabe der neuen Direktion.
Darüber hinaus ist Fabrizio Ortica seit dem 1. September neuer Direktor Finanzen und zweiter Geschäftsführer der Nissan Center Europe GmbH. Der 44-Jährige war zuvor als Direktor Finanzen bei Nissan Italien (NITA) tätig und folgt nun auf Sabine Clair, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat.
Der Importeur ist derzeit in einer schwierigen Situation. Die zahlreichen taktischen Zulassungen der vergangenen Jahre haben zu einem intensiven Intrabrand-Wettbewerb geführt. Pelletreau, der seit Ende vergangenen Jahres für den Importeur verantwortlich ist, hat diese stark zurückgefahren. Das macht sich allerdings in den Zulassungszahlen bemerkbar. Während der Markt laut Kraftfahrtbundesamt in den ersten acht Monaten um mehr als 6 Prozent zugelegt hat, gingen sie bei Nissan um 19 Prozent zurück.
Das belastet den Handel. „Mit der aktuellen Verkaufssituation im Handel können wir nicht zufrieden sein“ sagte Jörg Seemann, Geschäftsführer des Verbands der Nissan Händler Deutschland, mit Blick auf Stückzahl und Erträge. Dennoch lobte er die Entwicklung der vergangenen Monate. „Wir stehen in einem guten Dialog mit dem neuen Nissan-Management.“ Die Kommunikation sei sehr intensiv, die Manager würden in den Verbandsmeetings große Präsenz zeigen.
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