Händler sind von Renault enttäuscht

Autor / Redakteur: Christoph Baeuchle / Christoph Baeuchle

Zwischen Renault und den Händlern herrscht Funkstille: Vertragsverhandlungen wurden abgebrochen, Arbeitsgruppen ruhen. Seinen Abschied als Präsident des Händlerverbands hatte sich Jürgen Schumacher anders vorgestellt. Er gibt sein Amt an Sylke Esser-Bruss ab.

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Stabübergabe: Auf Sylke Esser-Bruss, die das Präsidentenamt von Jürgen Schumacher übernimmt, warten große Herausforderungen.
Stabübergabe: Auf Sylke Esser-Bruss, die das Präsidentenamt von Jürgen Schumacher übernimmt, warten große Herausforderungen.
(Foto: Baeuchle)

Die Unzufriedenheit der Renault-Händler ist groß. Der Abbruch der Vertragsverhandlungen durch den Importeur und das Aussetzen der Arbeitskreise war der Gipfel der Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit. Nun haben die Händler auf ihrer Mitgliederversammlung in Berlin die vergangenen Monate Revue passieren lassen und das weitere Vorgehen beschlossen.

„Aus meiner Sicht war das Ergebnis der Vertragsverhandlungen letztlich charakteristisch für eine Kette von Verhandlungsverläufen und Verhandlungsergebnissen der jüngsten Vergangenheit“, sagte Jürgen Schumacher, scheidender Präsident des Verbands Deutscher Dacia- und Renault-Partner (VDRP), auf der Mitgliederversammlung in Berlin, die mit rund 350 Teilnehmern einen neuen Rekord verzeichnete.

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Nur einer fehlte: Renault Deutschland. Nach dem Abbruch der Gespräche hat der Importeur auch kurzfristig seine Teilnahme abgesagt. Schumacher, der immer die gemeinsame Strategie des Miteinanders verfolgte, hat sich wohl nach neun Jahren an oberster Stelle einen anderen Abschied aus dem Präsidentenamt vorgestellt. Ihm folgt Sylke Esser-Bruss nach, auf die eine große Herausforderung wartet.

Wie groß, das zeigt die Unzufriedenheit der Händler, die Schumacher in seiner letzten Rede als Präsident in einem Rückblick zum Ausdruck brachte. Neben tiefen Differenzen bei Bonus- und Rabattsystem stießen auch Werkstattpolitik, Zielvorgaben, Bestell- und Verkaufsförderaktionen auf Kritik. Laut Schumacher erwartete der Importeur gar in einer frühen Phase der Vertragsverhandlung vom Verband eine verbindliche Entscheidung, die ohne Votum der Mitgliederversammlung nicht getroffen werden konnte.

Seit dem Abschwung auf dem deutschen Markt im Frühjahr, der sich bislang vor allem in Tageszulassungen und Rabatten ausdrückt, laufen die Händler Monat für Monat ihren Zielen hinterher. Zur Erreichung waren sie auf Einzelvereinbarungen angewiesen, deren Regelungen aus Sicht des Verbandes nicht nachvollziehbar waren. „Sicherlich müssen Ziele auch ambitioniert sein, aber nichts ist demotivierender, als von Beginn an Zielen hinterherzulaufen, die man nicht erreichen kann.“

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