Heycar bleibt reserviert gegenüber freien Händlern
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Heycar will auch in Zukunft vor allem Partner des Markenhandels sein. Für den neuen Chef Reinhard Schmidt liegt dort „der Fokus“. Technologisch hat die Plattform ihren Blick auf einen anderen Sachverhalt gerichtet.

Markenhändler auf jeden Fall – freie Händler unter Umständen: Die VW-nahe Fahrzeugbörse Heycar soll auch in absehbarer Zukunft eine Plattform vor allem für den fabrikatsgebundenen Handel bleiben. Reinhard Schmidt, seit Anfang Juni Geschäftsführer von Heycar Deutschland, bekräftigte im Gespräch mit »kfz-betrieb«: „Unser Fokus liegt auf dem Markenhandel.“
Nutzer verbänden Heycar mit Aspekten wie Verlässlichkeit und der Qualität der angebotenen Fahrzeuge. „Deswegen ist es uns wichtig, dass bei uns nur Autos von geprüften Händlern inseriert sind, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen“, betonte Schmidt.
Trotzdem wolle sich Heycar dem freien Handel nicht komplett verschließen: „Wir prüfen fortlaufend, wie wir für Kunden unter diesen Gesichtspunkten die richtige Qualität und das passende Angebot darstellen können.“
Vor allem Ware von Markenhändlern
In den vergangenen Monaten hatten sich freie Händler an die Redaktion »kfz-betrieb« gewandt und sich über Restriktionen beim Zugang zum Marktplatz Heycar beklagt. Tatsächlich sind bei Recherchen auf der Plattform auch Fahrzeuge freier Betriebe zu finden. Gemessen am Volumen liegt in den Suchergebnislisten dem optischen Eindruck nach der Schwerpunkt allerdings auf Inseraten von Fabrikatshändlern.
Heycar ist Ende 2017 unter dem Dach von Volkswagen Financial Services an den Start gegangen. Der Onlinemarktplatz versteht sich als Alternative zu den marktdominierenden Börsen Mobile.de und Autoscout 24 und listet nur Fahrzeuge, die bestimmte Anforderungen erfüllen: Kein Auto ist älter als acht Jahre und hat mehr als 150.000 Kilometer auf dem Zähler; es sollen ausschließlich Händler inserieren können – und zwar Fahrzeuge mit Garantie.
Anfang Juni hatte es einen Wechsel in der Geschäftsführung von Heycar gegeben. Seitdem leitet Reinhard Schmidt das Deutschlandgeschäft der Betreibergesellschaft Mobility Trader.
Online-Verkauf mit persönlicher Note
Schmidt will unter anderem den direkten Online-Autoverkauf für Händler voranbringen. „Selbstverständlich arbeiten wir an entsprechenden Lösungen für den Handel.“ Allerdings sei beim E-Commerce im Fahrzeugvertrieb im Kundenkontakt Fingerspitzengefühl gefragt: „Deswegen suchen wir einen Weg, wie sich dies sinnvoll umsetzen lässt – beispielsweise durch eine gute Nutzerführung und die Integration individueller Beratungsmöglichkeiten, um das Vertrauen zu stärken“, sagte Schmidt.
Lesen Sie das ausführliche Interview mit Reinhard Schmidt zu seinen Plänen für Heycar Deutschland in den nächsten Tagen auf »kfz-betrieb.de«.
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