Hilfe für Tankstellen beim Umrüsten auf Wasserstoff
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Der Kfz-Landesverband Baden-Württemberg setzt auf die Wasserstofftechnologie und schlägt vor, das Land soll mindestens 150 Tankstellen finanziell bei der Aufrüstung unterstützen. Nur mit sogenannten E-Fuels könne der Verbrennungsmotor eine klimaneutrale Zukunft haben.

„Unsere Tankstellen könnten der Schlüssel zum Erfolg im Kampf für weniger Treibhausgase sein“, meint Carsten Beuß, Hauptgeschäftsführer des Kfz-Verbandes Baden-Württemberg. Deshalb soll das Land im Zuge seiner Wasserstoff-Roadmap mindestens 150 Tankstellen in Baden-Württemberg bei der Aufrüstung zu Wasserstofftankstellen unterstützen. Außerdem sollen die Entwicklung und Produktion von E-Fuels forciert werden.
Mit diesem Vorschlag beteiligt sich der Kfz-Landesverband an der Initiative „Wasserstoff-Roadmap“, mit der Baden-Württemberg die Weiterentwicklung der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben will. „Für uns ist klar, dass kein Weg an wasserstoffbasierten E-Fuels vorbeiführt“, erklärt Carsten Beuß. Es geht dabei um Treibstoffe, die als klimaneutral gelten, weil der in ihnen enthaltene Kohlenstoff aus der Luft, der enthaltene Wasserstoff aus Wasser gewonnen werden kann und der dazu notwendige Strom aus erneuerbaren Energien kommt.
Abhängigkeit von Ölstaaten verringern
So gewonnene Treibstoffe verringerten laut Beuß nicht nur die Abhängigkeit von Ölstaaten, sondern gäben Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor „eine klimaneutrale Zukunft“. Dadurch bliebe auch die Rolle der Tankstellen erhalten, „wertvolle Fahrzeuge müssten nicht verschrottet werden und die vorhandene Infrastruktur kann weiter genutzt werden“. Diese E-Fuels könnten in den kommenden Jahren schnell für klimaneutrale Fahrzeugflotten sorgen. Vorausgesetzt, für den entsprechenden Treibstoff werde früh gesorgt.
Die Tankstellen hätten gegenüber Ladesäulen auch technische Vorteile: „Sie können mit Tankvorgängen im Fünf-Minuten-Takt pro Tanksäule am Tag mehrere hundert Fahrzeuge versorgen. Das schafft keine Ladesäule“, so Beuß.
Maßstab: Förderung, die gerade in E-Mobilität fließt
Der Ausbau der Infrastruktur auf 150 Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg in einer ersten Stufe „blockiert außerdem keine Innenstädte, wo E-Ladesäulen notwendigerweise stehen müssen, sondern kann in die bestehende Tankstelleninfrastruktur integriert werden.“ Dieser Ausbau sichere laut dem Kfz-Landeshauptgeschäftsführer den Wettbewerb der Antriebsarten Batterie, Brennstoffzelle, Verbrenner, aber nur, wenn für alle Technologien vergleichbare Förderungsbedingungen seitens des Landes gelten und Technologieoffenheit nicht nur auf dem Papier stehe: Maßstab müsse daher die Förderung sein, die gerade in die E-Mobilität fließe.
Beuß: „Technologieoffenheit ist für uns zwingende Voraussetzung. Und sollte es auch für den Staat sein. Der Plan des Landes, mit der Wasserstoff-Roadmap den Auf- und Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft zu begleiten, um Baden-Württemberg national wie auch international als wichtigen Standort der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie zu präsentieren, zeigt konzeptionell genau in die richtige Richtung.“
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