Jahresforum der Innung Unterfranken: informativ und unterhaltsam

Autor Jan Rosenow

Mit zwei interessanten Vorträgen zur Digitalisierung konnten die Innungsbetriebe einen Blick in die (gar nicht so ferne) Zukunft werfen. Und dank Comedian Chris Böttcher kam auch der Spaß nicht zu kurz.

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Obermeister Roland Hoier (Mitte) und seine Stellvertreter Michael Hagenauer (links) und Marcus Eisner begrüßten die Teilnehmer des Jahresforums.
Obermeister Roland Hoier (Mitte) und seine Stellvertreter Michael Hagenauer (links) und Marcus Eisner begrüßten die Teilnehmer des Jahresforums.
(Bild: Jan Rosenow)

Mit ihrem Jahresforum hat die Innung Unterfranken ein neues Veranstaltungsformat eingeführt, das auf eine Mischung aus Information und Entertainment setzt und bei den Mitgliedsbetrieben gut ankommt. Rund 360 Teilnehmer versammelten sich am Abend des 27. September in den Mainfrankensälen Veitshöchheim bei Würzburg zur 2018er Auflage. Die Führungsmannschaft der Innung – Obermeister Roland Hoier, seine beiden Stellvertreter Michael Hagenauer und Marcus Eisner sowie Geschäftsführer Michael Frank – hatten einen interessanten Vortragsprogramm vorbereitet sowie zur Abrundung den bekannten Musiker und Comedian Chris Böttcher verpflichtet.

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Zu Beginn zog Obermeister Hoier ein kurzes Zwischenfazit der Innungsarbeit im Jahr 2018. Auf dem Weg, die Innung zu einer modernen, leistungsfähigen Organisation zu machen, sei man ein gutes Stück vorangekommen. Allein 27 Informationsveranstaltungen und Seminare in diesem Jahr zeigten, welch vielfältiges Angebot die Innung ihren Mitgliedern machen kann. „Rufen Sie diese Leistungen ab“, forderte Hoier die Mitglieder auf. „Es gibt praktisch keine Frage, die wir nicht beantworten können.“

Zwischen überzogener Erwartung und Tal der Tränen

Im ersten Vortrag bewertete der Referent Dr. Jörg von Steinaecker, wie sich bestimmte neue Techniken auf die Automobilbranche auswirken werden und an welchem Punkt ihrer Entwicklung diese Themen sich befinden. Als Hilfsmittel zur Erklärung diente ihm dabei der sogenannte Hype-Zyklus des Marktforschungsunternehmens Gartner. Nach diesem werden neue Techniken und Produkte oft rasant mit völlig überzogenen Erwartungen überfrachtet, die sie in der Praxis nie einlösen können. Der Absturz in das „Tal der Tränen“ folge zwangsläufig. Erst danach setze eine realistische Bewertung und Nutzung ein.

Ein kurzfristiger öffentlicher Hype sagt also ebenso wenig etwas über die Zukunftsaussichten einer Neuheit aus wie die darauf folgende Negativpresse. Steinaecker verdeutlichte den Hype-Zyklus am Beispiel der künstlichen Intelligenz, die sich derzeit nahe dem Gipfel der überzogenen Erwartungen befindet. Mit einer „starken KI“, die den Menschen ersetzen könne, müsse man aber noch lange nicht rechnen. „Schwache KI“, die bestimmte Aufgaben erledigen könne (beispielsweise Sprachassistenten, Fahrerassistenzsysteme oder Chatbots), dürfte sich allerdings recht schnell durchsetzen.

Die Digitalisierung verändert die Lebenswelt

Der Digitalunternehmer Christian Baudis war sich mit seinem Vorredner nicht immer einig und sah viele dieser Hype-Themen sehr viel schneller auf unsere Branche zukommen. So sei das autonome Fahren mit den Fahrzeugen der Google-Tochter Waymo schon möglich. Kfz-Betriebe müssten sich möglichst schnell darauf einstellen, dass in wenigen Jahren durch Elektromobilität und autonomes Fahren der Servicebedarf sehr stark zurückgehen würde. Digitalisierung, Robotik und künstliche Intelligenz würden die gesamte Lebenswelt verändern, ist sich der ehemalige Google-Manager sicher.

Comedian und Musiker Chris Böttcher – bekannt als Radiomoderator beim Bayerischen Rundfunk – holte die Teilnehmer anschließend humorvoll wieder in die Gegenwart zurück. Mit gekonnten Parodien bekannter Politiker und Sportler hatte er die Lacher auf seiner Seite.

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