»kfz-betrieb« Auto-Check: Mercedes GLA 200d 4-Matic
Vom Allradantrieb bis zum Sitz- und Geräuschkomfort – auf einer mehrtägigen Dienstreise durch die Schweiz spielte das kleinste SUV von Mercedes-Benz all seine Trümpfe aus. Wir haben nur wenige Mankos entdeckt, über die man auch geteilter Meinung sein kann.

14 Tage lang war das kleinste SUV von Mercedes-Benz unser automobiler Wegbegleiter. Vor allem im Rahmen einer mehrtägigen Dienstreise durch die Schweiz hatten Fahrer und der allradangetriebene GLA 200d einiges zu meistern. Doch dazu später mehr.
Neben dem GLA hat die Marke mit dem Stern noch den GLC, das GLC Coupé, den GLE, das GLE Coupé, den GLS und die G-Klasse im Angebot. Bei mittlerweile sieben SUV-Modellreihen erinnert man sich nicht ad hoc daran, wann der GLA eigentlich seine Markteinführung feierte. Bei der Suche nach der Antwort auf diese Frage kommt heraus, dass die Zeit noch schneller vergeht als gedacht: Ende 2013 eingeführt, befindet sich die GLA-Baureihe mittlerweile in ihrem fünften vollen Verkaufsjahr.
Der Blick auf die jährlichen Zulassungszahlen macht deutlich, dass dieses Modell für den Hersteller und die Mercedes-Benz-Händler eine wichtige Rolle spielt. Mit 14.539 Neuzulassungen 2014 ins erste volle Verkaufsjahr gestartet, verbucht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in den Folgejahren jeweils rund 17.000 neu zugelassene GLA-Einheiten in Deutschland.
Interessant ist die detaillierte Analyse in Sachen Allrad- und Dieselantrieb. 2017 wurden 16.972 Fahrzeuge neu zugelassen. Mit Allradantrieb waren 3.878 Fahrzeuge (23 %) ausgestattet, einen Dieselmotor hatten 5.828 GLAs im Motorraum verbaut (34 %). An diesen Verhältnissen hat sich im laufenden Jahr an einer Stelle etwas ganz wesentlich verändert: Für das erste Quartal 2018 weist das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 4.103 neu zugelassene GLA-Einheiten aus. Mit einem Anteil von 22 Prozent (910 Fahrzeuge) ist der Allradantrieb auf Vorjahresniveau geblieben. Hingegen sind nur 26 Prozent (1.068 Einheiten) mit Dieselmotor auf Deutschlands Straßen unterwegs. Bei einer weiter anhaltenden Dieseldebatte dürfte dieser Anteil weiter bis zum Jahresende weiter zurückgehen. Warum der Anteil des Allradantriebs beim GLA grundsätzlich nicht höher ist, steht allerdings in den Mercedes-Benz-Sternen. Eine mögliche Antwort darauf, gibt es am Ende des Textes.
Zumindest bei unserem Testwagen, einem GLA 200d 4-Matic, ist der Allradaufpreis eine echte Überlegung wert. Im Vergleich zum GLA 200d kommt es zwar zu Mehrkosten von 4.300 Euro. Dafür hat die 4-Matic-Variante aber bereits ein Doppelkupplungsgetriebe an Bord, das in derselben Motorisierungsvariante ohne Allrad immerhin 2.094 Euro Aufpreis kostet.
Überzeugender Fahrkomfort
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2013 nahm der Stuttgarter Autobauer am GLA immer wieder kleinere Schönheitsoperationen vor. Jedoch hat das Auto bei keinem Facelift seinen typischen Charakter verloren. Modifizierte Stoßfänger und LED-Schweinwerfer sind schon die augenfälligsten äußeren Merkmale der letzten Schönheits-Op.
Damit die Außenhaut des Autos dauerhaft glatt und faltenfrei bleibt, empfiehlt sich das seit letztem Jahr für den GLA erhältliche Parkpaket. Dafür verlangt der Hersteller zwar 684 Euro zusätzlich, jedoch erleichtert die 360-Grad-Kamera das Parken und Rangieren deutlich. Wer sich erst einmal an die digitale Rundumsicht gewöhnt hat, möchte selbst bei einem Kompaktfahrzeug wie dem GLA nicht mehr auf diese komfortable Zusatzausstattung verzichten.
Apropos komfortabel: Es spricht für den GLA, wenn Fahrer und Beifahrer nach einer über 600 Kilometer weiten Anreise an den Genfer See gut gelaunt aus dem Auto steigen. Die Sitze sind äußerst komfortabel, und das Geräuschverhalten des Wagens ist ausgezeichnet. Das LED-Licht sorgte auf kurvigen Bergstrecken für gute Sichtverhältnisse, der Allradantrieb auf verschneiten Straßen jederzeit für gute Fahrstabilität. Das Fahrwerk verrichtete weit mehr als Dienst nach Vorschrift.
Wenn auch nicht ganz exakt wie im Prospekt (vor-)geschrieben, war der reale Kraftstoffverbrauch des Diesel-Vierzylinders (100 kW/136 PS) dennoch erfreulich. Unser Verbrauch lag zwischen 5,7 und 6,7 Litern, der Hersteller gibt für dieses Modell einen kombinierten Verbrauch von fünf Litern auf 100 Kilometern an.
Nicht gerade ein Schnäppchen ist das onlinefähige Multimediasystem. Zusätzliche 2.451 Euro kostet „Comand Online“ für den GLA. Aber auf diese „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ sollten Kunden im digitalen Zeitalter nicht verzichten. Unter anderem sind damit Sprachsteuerung, Navigationssystem, Bluetooth-Freisprechanlage, Smartphone-Integration, Live-Traffic-Informationen, DVD-Laufwerk, SD- sowie zwei USB-Anschlüsse an Bord. Ob Navigation, Telefon, Audio, Video oder Internet – mit dem Bedien- und Anzeigesystem haben Fahrer und Passagiere auf diese und viele weitere Funktionen Zugriff. Die Anzeige erfolgt hochauflösend und in Farbe auf einem 20,3 Zentimeter (8 Zoll) großen Bildschirm.
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